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Halbfinale der Eishockey-WM Tschechien kämpft sich weiter

Während der gesamten Spielzeit steht das erste Halbfinale der Eishockey-WM auf Kufes Schneide - die Schweden dominierten die Partie, doch Tschechien steckt nie auf. Sieben Sekunden vor Schluss rettet sich das Team um Altstar Jaromir Jagr in die Verlängerung - und gewinnt im Penalty-Schießen. Die Gegner Deutschlands stehen damit fest.

Am Ende obenauf: das tschechische Team.

Am Ende obenauf: das tschechische Team.

(Foto: dpa)

Tschechiens Altstar Jaromir Jagr greift nach seinem zweiten WM-Titel. Der 38-Jährige zog mit dem elfmaligen Weltmeister Tschechien durch einen 3:2 (1:1, 0:1, 1:0, 0:0, 1:0)-Sieg nach Verlängerung gegen Schweden ins Endspiel der Eishockey-WM in Deutschland ein. Gegner ist am Sonntag Rekordweltmeister Russland oder Gastgeber Deutschland.

Damit haben die Tschechen die erste Medaille seit WM-Silber 2006 bereits sicher. Der zweimalige Stanley-Cup-Sieger Jagr hat 2005 seinen bislang einzigen WM-Titel gewonnen. Die Schweden, die nur noch mit drei Weltmeistern von 2006 antraten, kämpfen am Sonntag im kleinen Finale zwar nur noch um Bronze, aber immerhin um das siebte WM-Edelmetall in zehn Jahren.

Zweiter Penalty-Sieg in Folge

Johan Harju (9.) und Andreas Enqvist (32.) hatten die Tre Kronor vor 13.437 Zuschauern in Köln zweimal in Führung gebracht. Doch Tomas Mojzis (18.) und Karel Rachunek sieben Sekunden vor Schluss glichen jeweils aus. Den entscheidenden Penalty für die Tschechen verwandelte Jan Marek. Bereits im Viertelfinale hatte sich Tschechien gegen Finnland im Duell Torwart gegen Schütze durchgesetzt.

Johan Harju bejubelt sein 1:0.

Johan Harju bejubelt sein 1:0.

(Foto: dpa)

Jagr und Co. sahen sich allerdings von Beginn an in der Defensive. Als der Altstar zusammen mit Jiri Novotny auf der Strafbank saß, musste der Olympiasieger von 1998 fast eine Minute in 3:5-Unterzahl überstehen (6.). Als drei Minuten später in Jakub Klepis erneut ein Tscheche hinausgestellt worden war, geriet das Team von Trainer Vladimir Ruzicka in Rückstand. Nach einem Schuss von Erik Karlsson stocherte Harju den Puck im zweiten Versuch über die Linie. Es war das vierte Turniertor für den Russland-Legionär von Dynamo Moskau.

Schweden bestimmen das Spiel

Die Schweden bestimmten weiter das Geschehen, Linus Ömark hatte nach einem Abwehrfehler der Tschechen das 2:0 auf dem Schläger (17.). Wie aus heiterem Himmel fiel der Ausgleich: Ausgerechnet Mojzis, der bei Modo Örnsköldsvik in Schweden spielt, traf mit einem Schlagschuss von der blauen Linie, Torhüter Jonas Gustafsson war die Sicht versperrt.

Auch im zweiten Drittel hatte der tschechische Goalie Tomas Vokoun deutlich mehr zu tun als sein Gegenüber. Folgerichtig gingen die Tre Kronor durch Enqvist erneut in Führung. Dass es nach 40 Minuten nur 2:1 stand, lag an Vokoun. Der NHL-Torhüter der Florida Panthers machte mehrere hochkarätige Chancen der Schweden zunichte, die größte durch Harju (39.).

 

Seine Vorderleute brachten dagegen wenig zustande. Selbst drei schwedische Strafzeiten konnten sie nicht nutzen: In zwei der drei Überzahlsituationen gaben die Tschechen nicht einen Torschuss ab. Erst im letzten Drittel bäumten sich Jagr und Co. auf und wurden mit dem Ausgleich sieben Sekunden vor Schluss belohnt. In der Verlängerung konnte keines der Teams die zahlreichen Flüchtigkeitsfehler in Zählbares ummünzen. Tschechien behielt in Penalty-Schießen dann kühleren Kopf als Schweden.

Quelle: ntv.de, Thomas Lipinski, sid

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