Platini: "Akt der Solidarität" UEFA stärkt Zentralvermarktung
04.12.2007, 16:18 UhrDie Europäische Fußball-Union (UEFA) wird in der Champions League und im UEFA-Pokal die Zentralvermarktung verstärken. "Das hilft vor allem Vereinen, deren Fernseh- und Marketing-Märkte schwach sind. Die ausgeweitete Zentralvermarktung ist ein Akt der Solidarität in der europäischen Fußball-Familie", begründet UEFA-Präsident Michel Platini den Schritt.
In der Champions League greift die Zentralvermarktung ab 2009 schon in der letzten Qualifikationsrunde. Das heißt: Durfte Werder Bremen in diesem Jahr die Fernseh- und Vermarktungsrechte für die Spiele gegen Dinamo Zagreb noch auf eigene Rechnung verkaufen, ist das in Zukunft nicht mehr möglich. Stattdessen wird die UEFA über ihre Marketing-Agentur Team alle Verträge abschließen.
Auf Drängen der Klubs und Verbände aus den "kleinen" Ländern werden auch im UEFA-Pokal die Medienrechte ab der Gruppenphase zentral vermarktet. Ein Verein wie Bayern München könnte also nicht mehr seine Heimspiele lukrativ an Pro7 verkaufen, sondern müsste den Handel mit den TV-Rechten der UEFA überlassen. Das zentrale Sponsoring im UEFA-Cup greift erst ab den K.o.-Spielen.
Marken sollen gestärkt werden
Außerdem führt die UEFA einen offiziellen Spielball ein, den alle Vereine für die 205 Spiele nutzen müssen. Die Ausschreibung beginnt in diesen Tagen. Ähnliche Gedanken gibt es auch bei der Deutschen Fußball Liga (DFL) für die Bundesliga.
Die Entscheidungen sollen die Marken Champions League und UEFA-Pokal stärken. Sie sind ein herber Schlag für jene bestehenden Vermarktungs-Agenturen, die Verträge mit einzelnen Vereinen haben. Da diese Verträge manchmal sehr langfristig sind, zeichnen sich juristische Auseinandersetzungen zwischen Agenturen und UEFA oder Vereinen ab.
Quelle: ntv.de