Sport

Masvidal hört mit Trump-Lob auf Adesanya holt sich mit Knockout den UFC-Titel zurück

Ist wieder Champion: Israel Adesanya.

Ist wieder Champion: Israel Adesanya.

(Foto: USA TODAY Sports via Reuters Con)

Fünfmal verteidigt Israel Adesanya seinen Titel im Mittelgewicht der UFC, ehe Alex Pereira aus Brasilien der Serie im vergangenen November ein Ende setzt. Im Rückkampf in Miami revanchiert sich der Neuseeländer. Jorge Masvidal beendet derweil seine Karriere mit einer Huldigung von Donald Trump.

Mit dem Käfigduell zwischen Mittelgewichtschampion Alex Pereira und Herausforderer Israel Adesanya lockt die Ultimate Fighting Championship (UFC) bei UFC 287 in Miami mit einem echten Leckerbissen der Mixed Martial Arts. Pereira hatte Adesanya den Titel im November in einer dramatischen Schlacht nach technischem K.o. abgenommen. Das erneute Aufeinandertreffen sollte nicht weniger unterhaltsam werden.

Für den langjährigen Champion Adesanya hatte sich der Brasilianer zum Kryptonit entwickelt. Bereits als Kickboxer standen sich beide zweimal gegenüber, beide Male siegte Pereira. Entsprechend taktisch ging der Ex-Champ das Duell an. In der ersten Runde bearbeitete er seinen Kontrahenten vor allem mit Kicks zu den Beinen und zum Körper, Pereira antwortete auf gleiche Weise, traf sogar häufiger sein Ziel.

In Runde zwei machte Pereira dann erstmals seinem Spitznamen "Poatan" - übersetzt "Hände aus Stein" - alle Ehre. Bereits nach wenigen Sekunden landete der Brasilianer einige Wirkungstreffer, die seinen Gegner an den Käfigrand zurückdrängten. Adesanya konnte mit Körpertreffern punkten, im Infight hielt er sich aber immer nur kurz auf.

"Wie ein Opossum"

Doch dann kam der Wendepunkt für den Neuseeländer. Nach einem Legkick des Brasilianers taumelte Adesanya an den Käfig und nahm die Deckung hoch. Pereira startete eine Kombination aus Körper- und Kopftreffern. Wie aus dem Nichts setzte Adesanya zum Schwinger an und landete eine Rechte genau am Kinn Pereiras. Ein weiterer Haken kurz darauf traf die Stirn des Brasilianers und er ging zu Boden. Diese Schlagkraft und Knockout-Power hatte man ihm zuvor nicht zugetraut. Der Kampf war entschieden, Adesanya erneut UFC-Champion im Mittelgewicht.

"Wie ein Opossum" habe er sich tot gestellt, erklärte Adesanya die letzte Sequenz des Kampfes im Interview nach dem Kampf. Der Neuseeländer dankte zudem seinem Kontrahenten. "Danke, dass du mich besiegt hast. Weil er mich besiegt hat, hat er mich zu einem besseren Kämpfer, einem besseren Menschen gemacht. In diesem Camp habe ich nicht herumgealbert."

Donald Trump saß in Miami in der ersten Reihe.

Donald Trump saß in Miami in der ersten Reihe.

(Foto: USA TODAY Sports via Reuters Con)

Im zweiten Hauptkampf des Abends sollte sich ein neuer Anwärter auf einen Titelkampf gegen Welterweight-Champion Leon Edwards herauskristallisieren. Der in Miami geborene Jorge Masvidal traf auf den Brasilianer Gilbert Burns. Das angekündigte Spektakel blieb allerdings aus. Während beide Kämpfer in der ersten Runde eher vorsichtig agierten und noch die richtige Schlagdistanz suchten, begann Burns in Runde zwei auf sein Jiu-Jitsu zu setzen und am Boden die Kontrolle zu übernehmen.

Karriereende inklusive Trump-Huldigung

In der dritten Runde setzte der Brasilianer nach und zeigte auch im Schlagabtausch mit dem 38-Jährigen die besseren Kombinationen und saubereren Treffer. Rund eine Minute vorm Rundenende brachte Burns seinen Kontrahenten erneut zu Boden und sicherte sich durch den Takedown wichtige Punkte bei den Kampfrichtern, die das Duell schließlich mit 29-28, 30-27 und 30-27 für den Brasilianer werteten.

Einen großen Moment hielt das Duell dann ausgerechnet nach der Urteilsverkündung bereit. Masvidal beendete im Ringinterview seine Karriere als professioneller MMA-Fighter. "Ich fühle mich nicht mehr so wie früher, wenn ich in den Ring steige", sagte er. "Hier habe ich meine Karriere begonnen. Manchmal hat dein Lieblings-Basketballspieler keine Dreier mehr drauf, dein Lieblings-Quarterback hat nicht mehr den Wurfarm. Ich bin jetzt Multimillionär. Als ich anfing, hatte ich nichts. Jetzt kann ich sagen, dass ich ausgesorgt habe fürs Leben. Zwanzig lange Jahre, ich liebe euch, Leute."

Mehr zum Thema

Danach wurde der US-Amerikaner sogar noch politisch. Erst pries Masvidal den direkt am Ring sitzenden Donald Trump als besten Präsidenten der Vereinigten Staaten. Gleichzeitig fand er lobende Worte für den republikanischen Gouverneur Floridas, Ron DeSantis - dieser gilt als möglicher Herausforderer Trumps für die republikanische Präsidentschaftskandidatur. Masvidal animierte die Zuschauer noch "Let's go Brandon" zu rufen, ein Euphemismus, der von Gegnern des amtierenden US-Präsidenten Joe Biden als Alternative zum Schmähruf "Fuck Joe Biden!" genutzt wird.

UFC 287 Main Card

Israel Adesanya (C) besiegt Alex Pereira durch K.o. in Runde 2.

Gilbert Burns besiegt Jorge Masvidal nach Punkten (30-27, 30-27, 29-28).

Rob Font besiegt Adrian Yanez durch Technischen K.o. in Runde 1.

Kevin Holland besiegt Santiago Ponzinibbio durch K.o. in Runde 3.

Christian Rodriguez besiegt Raul Rosas Jr. nach Punkten (29-28, 29-28, 29-28).

Quelle: ntv.de, mba

Social Networks
Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen