Deutsches Team auf Rang sechs Üble Stürze überschatten Skiflug-Abbruch in Planica
23.03.2024, 11:53 Uhr
Timi Zajc aus Slowenien konnte die Anlage immerhin auf eigenen Beinen verlassen.
(Foto: IMAGO/Andreas Stroh)
Österreich gewinnt das Teamfliegen in Planica, im Fokus aber stehen die zahlreichen Stürze beim Skiflug-Weltcup. Bevor der Wettkampf wegen starken Windes nach dem ersten Durchgang abgebrochen wird, erwischt es einige Athleten heftig.
Das letzte Teamfliegen des Skisprung-Winters ist windbedingt und nach zahlreichen Stürzen nach nur einem Durchgang abgebrochen worden. Der Weltverband FIS verschob den Start des zweiten Durchgangs in Planica zunächst mehrere Male und erklärte dann das vorzeitige Ende. "Es ist keine andere Möglichkeit da. Der Wind hat extrem zugenommen", sagte Bundestrainer Stefan Horngacher im ZDF.
Sein Team mit Karl Geiger, Stephan Leyhe, Pius Paschke und Andreas Wellinger kam damit nicht über einen enttäuschenden sechsten Rang unter neun Mannschaften hinaus. "Wir sind nicht wahnsinnig zufrieden. Wir hoffen, dass wir morgen noch einmal zum Fliegen kommen", sagte der Österreicher Horngacher. Bei der WM am Kulm hatte Deutschland Ende Januar in derselben Besetzung noch Bronze gewonnen, nun fehlten zum Treppchen mit 726,6 Zählern umgerechnet gut 36 Meter. "Das war nicht so gut. Wir kriegen hier nicht die Geschwindigkeit in den Flug", sagte Horngacher. Einzig Paschke überzeugte mit einem Flug auf 221,0 Meter.
Der Sieg ging an die Österreicher (803,8 Punkte) mit den beiden Top-Fliegern Stefan Kraft und Daniel Huber. Mit 244 Metern zeigte Huber den weitesten Flug des Tages. Rang zwei holte sich Gastgeber Slowenien (793,3) mit dem gestürzten Timi Zajc. Dritter wurde Norwegen (770,6). Unmittelbar nach Ende des ersten Durchgangs hatte der Wind deutlich aufgefrischt. "Es ist sehr turbulent. Die Athleten sind extrem müde, man muss nicht sinnlos riskieren", sagte Österreichs Cheftrainer Andreas Widhölzl.
Krankenwagen transportiert gestürzten Bresadola ab
Schon ohne den unberechenbaren Wind von bis zu acht Metern pro Sekunde war es auf der riesigen Anlage in Slowenien zu Stürzen gekommen. Am Samstag erwischte es neben Zajc (242,5 Meter) auch den Italiener Giovanni Bresadola, der mit einem Krankenwagen abtransportiert wurde, sowie den US-Amerikaner Decker Dean.
Bresadola flog 226 Meter, stürzte dann aber nach dem Aufsprung. Sein linkes Knie verlor direkt nach dem Aufsprung an Stabilität, der 23-Jährige knallte bei hohem Tempo auf den Kopf. Bresadola blieb zunächst liegen und wurde im Auslauf der riesigen Anlage von Sanitätern behandelt. Nach einer rund zehnminütigen Unterbrechung ging das Teamfliegen weiter. "Das Knie schaut nicht gut aus. Ich wünsche ihm alles Gute", sagte Geiger.
Der Finne Eetu Nousiainen hatte sich am Donnerstag bei einem Sturz einen Kreuzbandriss zugezogen, ebenso die deutsche Team-Weltmeisterin Görlich. Bei Bresadola droht nun eine ähnliche Diagnose. Auch der Kasache Sergei Tkatschenko und der Amerikaner Casey Larson stürzten schon am Donnerstag.
Am Sonntag (9.30 Uhr/ZDF und Eurosport) steht das Weltcup-Finale im Einzel auf dem Programm. Starten dürfen dann nur die 30 besten des Gesamtweltcups, aus Deutschland sind dies Wellinger, Paschke, Geiger und Leyhe. Der Österreicher Kraft, Japans Ryoyu Kobayashi und Deutschlands Olympiasieger Wellinger stehen in dieser Reihenfolge bereits als die besten Drei des Gesamtweltcups fest. Bei den Skispringerinnen ist die Saison nach einem Wettbewerb von der Normalschanze in Planica am Donnerstag bereits beendet.
Quelle: ntv.de, tsi/dpa/sid