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UFC-Superstar am Scheideweg Verliert McGregor, bleibt nur der Whiskey

Laut und ungehobelt - "Crazy" Conor McGregor ist zurück.

Laut und ungehobelt - "Crazy" Conor McGregor ist zurück.

(Foto: AP)

Das dritte Aufeinandertreffen mit Dustin Poirier wird die Kampfsport-Karriere von UFC-Superstar Conor McGregor bestimmen. Nachdem er beim letzten Käfigkampf K.o. ging, muss der Ire gewinnen - sonst bleiben sportlich kaum Optionen. Dieses Mal steigt er als Underdog ins Octagon.

Gesponsert von "Proper 12" - so werden die UFC-Großveranstaltungen beworben. Zumindest immer dann, wenn Conor McGregor kämpft. Denn "Proper 12" ist sein Whiskey. McGregor, der größte Name in der Mixed-Martial-Arts-Szene, ist auch Geschäftsmann und seine Firmen sind eng mit der Elite-Liga UFC verwoben. Wenn der Ire in den Käfig steigt, beginnt für alle ein Millionengeschäft. Die Kasse wird in der Nacht von Samstag auf Sonntag wie immer stimmen, doch diesmal sportlich steht mehr als sonst auf dem Spiel für den 32-Jährigen. Nach der Niederlage im Januar gegen Dustin Poirier wird das erneute Aufeinandertreffen in Las Vegas am 11. Juli (4 Uhr/DAZN) bei UFC 264 eine Art Wegweiser. Bei einer Niederlage muss sich McGregor vorerst aus dem Titelrennen in der Leichtgewichtsklasse verabschieden.

Dem Gewinner der Trilogie hat UFC-Boss Dana White bereits einen Titelkampf in Aussicht gestellt. Und diese Chance hat McGregor fest im Blick. Champion Charles Oliveira soll das nächste Opfer nach Poirier, den er dann nach seinem K.o. 2014 zum zweiten Mal besiegt hätte, werden. "Oliveira ist der nächste", sagte McGregor dem Sender BT Sport. "Wir werden wieder mit den Brasilianern tanzen und ich freue mich schon darauf", führte Ire fort. Eine Anspielung auf seinen Titelgewinn gegen den Brasilianer Jose Aldo im Jahr 2015.

Doch während Poirier bei einer Niederlage immer noch im engeren Kreis der Anwärter verbleiben würde, müsste sich McGregor weit hinten anstellen. Mit Justin Gaethje, Beneil Dariush und Michael Chandler stehen starke Kämpfer im Ranking bereits jetzt vor ihm. Alle drei wären zudem keine leichte Aufgabe, sollte sich "The Notorious" noch einmal die Chance auf Championship-Gürtel erarbeiten wollen.

Endlich vor Cristiano Ronaldo

Was McGregor nach einer Niederlage bliebe, wären Fights gegen namhafte Gegner, die ihren Zenit bereits überschritten haben. Tony Ferguson oder Nate Diaz würden als Gegner des 32-Jährigen nicht nur für verbale Vorgeplänkel der Extraklasse sorgen, sondern auch die Kasse klingeln lassen. Sportlich hätten diese Kämpfe allerdings keine Auswirkung - es wäre eine reine Entscheidung fürs Geld.

Allein ums Geld sollte es für den Iren aber nicht mehr gehen, so könnte man meinen. McGregor war in den letzten zwölf Monaten bereits der bestbezahlte Sportler der Welt. Laut Forbes-Liste verdiente er 180 Millionen Dollar, mehr als Lionel Messi und Cristiano Ronaldo. Vor fünf Jahren hatte er mit dem Portugiesen noch gescherzt, dass es sein Ziel sei, den Fußballer im Ranking zu überholen.

Der größte Teil McGregors Einkommens stammt allerdings aus seiner Whiskey-Marke. Im April veräußerte er Anteile an den globalen Spirituosenhersteller Proximo für 150 Millionen Dollar. McGregor ist nun zwar nicht mehr Mehrheitseigner, bleibt aber das Gesicht von "Proper 12", ein Projekt, dass er stets als Herzensangelegenheit bezeichnet. Auch das würde ihm nach einer Niederlage bleiben.

"Crazy Conor" ist zurück

Verloren ist der Kampf im Vorfeld ja ohnehin nicht. Die Buchmacher favorisieren vor dem dritten Aufeinandertreffen den US-Amerikaner Poirier - wenn auch nur leicht. Die Rolle des Underdogs ist McGregor nicht gewohnt, und daher geht er - nachdem er vor seinen letzten beiden Kämpfen verbal in den Kuschelmodus geschaltet hatte - nun wieder auf Konfrontationskurs. Im interview mit BT Sport attestierte er Poirier einen ängstlichen Kampfstil. Persönlich werde das dritte Aufeinandertreffen allerdings nicht. "Er ist nur ein Körper, den ich sezieren und zerreißen muss", so McGregor.

Bereits vor dem Kampf geht McGregor auf Konfrontationskurs.

Bereits vor dem Kampf geht McGregor auf Konfrontationskurs.

(Foto: AP)

Auf der Pressekonferenz in Las Vegas legte der Ire nach und beleidigte seinen Kontrahenten mehrfach. Unter dem frenetischen Applaus von Hunderten Zuschauern zelebrierte er seine Rückkehr auf die große Bühne und die Rückkehr nach Sin City. Als er dann beim Standoff noch wild versuchte, Poirier zu treten, war die Show perfekt. Der Verrückte - "Crazy Conor" - war wieder da.

Keiner vermag es in der Sportwelt so gut zu verkaufen wie McGregor, egal ob es sein Whiskey "Proper 12" oder sein nächster Kampf ist. Das Event UFC 264 hat bereits die meisten Vorbestellungen bei den Pay-per-views geknackt, McGregor steuert wieder auf einen Rekord zu. Entsprechend legt er sich auch ins Zeug - vielleicht aber auch, weil er weiß, dass es sportlich die letzte Ausfahrt ist und danach womöglich nur noch die Show an erster Stelle steht.

Quelle: ntv.de

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