Nun wartet das Über-Team Volleyballerinnen schieben mächtig Frust bei Heim-EM
23.08.2023, 11:02 Uhr
Enttäuschte Gesichter beim deutschen Team nach der Niederlage
(Foto: IMAGO/Maximilian Koch)
Nach der zweiten Niederlage ist die Stimmung bei den deutschen Volleyballerinnen bei der Heim-Europameisterschaft am Tiefpunkt angekommen. Vor dem Duell gegen die Türkei plagen Bundestrainer Vital Heynen große Sorgen. Aus seinem Frust macht er keinen Hehl.
Vital Heynen hielt nach dem nächsten bitteren Rückschlag kurz inne, dann setzte der Bundestrainer zu seiner schonungslosen Analyse an. "Im Moment fehlt uns Qualität im Angriff", bilanzierte der Belgier nach dem Drama um die deutschen Volleyballerinnen gegen Tschechien: "Ich bin schwer enttäuscht, wir hatten auf Besseres gehofft." Nach dem überraschenden sowie ungeplanten 1:3 am Montag gegen Schweden folgte nur 24 Stunden später mit dem niederschmetternden 2:3 (25:22, 25:23, 24:26, 20:25, 16:18) im Tie-break gegen Tschechien der nächste Tiefpunkt bei der Heim-EM. Seine Mannschaft sei so nah dran gewesen, "das Turnier noch gut zu machen - aber wir haben es nicht geschafft", sagte ein ernüchterter Heynen.
Vor allem die verletzungsbedingte Abwesenheit seiner Topspielerin Hanna Orthmann beklagte der 54-Jährige. Nach ihrem Ausfall habe Heynens Team gewusst, "dass wir im Angriff ein Problem bekommen" - dieses konnten seine Spielerinnen gegen niemals aufgebende Tschechinnen aber nicht entscheidend lösen.

Vital Heynen setzte nach der bitteren Pleite zu einer schonungslosen Analyse an.
(Foto: IMAGO/Eibner)
Mit sieben Punkten ist die Auswahl des Deutschen Volleyball-Verbandes (DVV) nun zwar sicher im Achtelfinale - doch die Aussichten sind wahrlich nicht rosig. "Das macht es ganz schwierig", gestand der Bundestrainer nach der zweiten Niederlage im vierten Spiel. Denn nur ein 3:0- oder 3:1-Sieg im letzten Gruppenspiel garantiert das Weiterkommen auf Platz zwei und einen vermeintlich "leichteren" Gegner in der ersten K.o.-Runde.
Doch daran mag Heynen keinen Gedanken verlieren. Denn der Bundestrainer weiß um die Chancen seines Teams im letzten Duell im Düsseldorfer Castello: Mit der Türkei wartet am Donnerstag (20 Uhr/Sportdeutschland.TV) die Nummer eins der Welt - eine ganz andere Herausforderung für Heynens Schützlinge. Im Volleyball müsse man ehrlich sein, sagte Heynen. "Die Qualität ist so viel größer als unsere." Die "Sultane des Netzes" sind in der Heimat ein Publikumsmagnet, auch in Düsseldorf zieht der zuletzt gekrönte Nations-League-Sieger viele türkische Fans in die Halle. Die heimische Liga gehört zu den besten der Welt.
"Sie spielen unglaublichen Volleyball", lobte DVV-Kapitänin Lena Stigrot die Türkinnen um Superstar Melissa Vargas: "Wir wollen die Halle genießen, sie wird rappelvoll sein. Und dann machen wir hoffentlich ein gutes Spiel." Auch Heynen versicherte vor dem Duell mit dem schier übermächtigen Gegner: "Wir versuchen, gut zu spielen. Aber gewinnen ist unmöglich", so die ehrliche Prognose des erfahrenen Volleyball-Lehrers.
Quelle: ntv.de, tno/sid