Als Samuel Wanjiru der Läufernation Kenia endlich das erste Olympia-Gold im Marathon der Männer beschert hatte, bekreuzigte er sich und fiel auf die Knie. Ausgerechnet der mit 21 Jahren Jüngste der drei kenianischen Starter setzte sich bei seinem erst dritten Rennen auf der klassischen 42,195-Kilometer-Strecke durch.

Der Halbmarathon-Weltrekordler legte ein mörderisches Tempo vor: In der Siegeszeit von 2:06:32 Stunden lief er zum Abschluss der Leichtathletik-Wettkämpfe in Peking trotz erneut großer Hitze olympischen Rekord. "Das ist Geschichte für Kenia", sagte Wanjiru stolz.

Silber gewann der zweimalige Weltmeister Jaouad Gharib aus Marokko (2:07:16) vor Tsegay Kebede aus Äthiopien (2:10:00), der seinen Landsmann Deriba Merga auf der Runde im Nationalstadion noch überholte. Schnellster Europäer war der Schweizer Viktor Röthlin auf Rang sechs. Ein Ergebnis, mit dem der WM-Dritte sehr zufrieden war: "Der sechste Platz als bester Weißer - das ist etwas, worauf ich stolz sein kann."

Weltrekordler Haile Gebreselassie aus Äthiopien hatte wegen der schwierigen klimatischen Bedingungen auf einen Start verzichtet.