Von wegen aussichtslose Lage Werder auf Wunder spezialisiert
27.04.2007, 11:21 UhrNach dem 0:3 bei Espanyol Barcelona trauen nur noch wenige dem SV Werder Bremen den Einzug ins Finale des UEFA-Pokals zu. Doch: Unmöglich scheint das Unterfangen nicht. Denn schon drei Mal und damit so häufig wie kein anderer deutscher Club schafften es die Bremer im Europacup, einen Drei-Tore-Rückstand aus dem Hinspiel noch wettzumachen und in die nächste Runde einzuziehen.
Der Begriff vom "Wunder an der Weser" machte erstmals am 4. November 1987 die Runde, als Werder trotz einer 1:4-Niederlage bei Spartak Moskau noch das Achtelfinale des UEFA-Cups erreichte. 6:2 nach Verlängerung hieß es nach einer furiosen Aufholjagd und Toren von Frank Neubarth (2), Frank Ordenewitz, Gunnar Sauer, Karlheinz Riedle und Manfred Burgsmüller im Rückspiel.
Ein gutes Jahr später schien die Lage für Werder in der ersten Runde des Landesmeister-Wettbewerbs nach einem 0:3 bei Dynamo Berlin ähnlich aussichtslos. Doch am 11. Oktober 1988 drehten die Hanseaten den Spieß mit einem begeisternden 5:0 gegen den DDR-Meister durch Treffer von Michael Kutzop, Günter Hermann, Riedle, Burgsmüller und den jetzigen Trainer Thomas Schaaf um und kamen weiter.
In der Saison 1999/2000 kehrten die Bremer mit einer 0:3-Schlappe im Gepäck vom UEFA-Pokal-Gastspiel aus Frankreich zurück. Doch auch diesmal gelang mit der Unterstützung der Fans im Weserstadion die Wende. Marco Bode, Andreas Herzog, Frank Baumann und Claudio Pizarro machten mit ihren Toren am 4. Dezember 1999 zum 4:0 gegen Olympique Lyon das kaum noch erwartete Weiterkommen perfekt.
Nichts ist unmöglich
Dass Werder sogar während eines Spiels einen 0:3-Pausenrückstand aufholen kann, bewies die Mannschaft am 8. Dezember 1993 in der Champions League gegen den RSC Anderlecht. Innerhalb von 24 Minuten der zweiten Halbzeit schossen Wynton Rufer (2), Bernd Hobsch, Rune Bratseth und Bode den nicht mehr für möglich gehaltenen 5:3-Sieg heraus.
Fest steht inzwischen, dass die Bremer bei einem neuerlichen Wunder im Endspiel auf Stammtorhüter Tim Wiese zurückgreifen könnten. Der Schlussmann, der in Barcelona in der 58. Minute wegen einer Notbremse die Rote Karte gesehen hatte, wurde von der UEFA lediglich für ein Spiel gesperrt.
Quelle: ntv.de