Fünfter EM-Titel in Folge Tischtennis-Herren abonnieren Gold
12.10.2011, 20:47 Uhr
Boll gewann seinen 14. EM-Titel.
(Foto: dpa)
In drei Partien schaffen die deutschen Tischtennis-Herren den fünften EM-Titel in Folge. Angeführt von Topspieler Timo Boll besiegt die DTTB-Auswahl in Polen Rekordtitelträger Schweden. Boll kassiert den 14. EM-Titel seiner Karriere - nun will er auch den Einzelwettbewerb gewinnen.
Gold-Hamster Timo Boll und seine Teamkollegen haben erneut zugeschlagen: Zum fünften Mal in Serie führte Deutschlands Ausnahmespieler die DTTB-Asse bei der EM zum Team-Gold. Mit dem 3:0 im Endspiel von Danzig gegen Schweden untermauerten Boll und Co. ihren Ruf als "Chinesen Europas". Seit mehr als sechs Jahren sind die deutschen Herren in EM-Spielen ungeschlagen, Rekordeuropameister Boll schraubte seine beeindruckende EM-Bilanz mit dem Triumph in Polen auf 14 Titel.
Bevor sich das deutsche Team jubelnd in die Arme fiel, hatte der 30 Jahre alte Boll (Düsseldorf) den Weg durch seinen Sieg im Generationen-Duell mit der 15 Jahre älteren Tischtennis-Legende Jörgen Persson geebnet. Dimitrij Ovtcharov (Orenburg/Russland), der beim Halbfinale am Vortag gegen Portugal (3:1) wegen Herzrasen und Kopfschmerzen noch passen musste, sowie Patrick Baum (Düsseldorf) machten die fünfte Ausgabe im Gold-Abonnement perfekt.
Der Schreckensbilanz getrotzt
Boll und Co. waren mit Respekt in das Match gegen den Rekord-Champion (14 Titel) gegangen. "Schweden wird alles versuchen. Sie werden uns alles abverlangen", hatte Bundestrainer Jörg Roßkopf vorab vermutet, zumal die Schreckensbilanz von 3:11 in EM-Vergleichen und 0:4 in EM-Endspielen für das Topteam der 80er und 90er Jahre sprach.
Doch die Deutschen brachen den Bann und wurden ihrer Favoritenrolle gerecht. Vor rund 900 Zuschauern, darunter das deutsche Tischtennis-Idol Eberhard Schöler als Vizepräsident des europäischen Verbandes ETTU, zeigte Boll an der Platte nur im ersten Satz Respekt vor Altmeister Persson, unter anderem Einzel-Weltmeister von 1991. Doch der Weltranglistenvierte musste beim 3:1 hart arbeiten und kühlte sich nach dem Duell mit einem Eisbeutel beide Knie.
Verschnaufen vor der Einzelkonkurrenz
Zumindest ein wenig durchschnaufen konnte Boll, der nach einem anstrengenden Sommer-Engagement in China in diesem Jahr auf eine Titelverteidigung im Doppel verzichtet, nach dem Finale bis zum folgenden Nachmittag. Der WM-Dritte hat bei der am Donnerstag beginnenden Einzelkonkurrenz erneut die Titelverteidigung im Visier. Seine bisherigen Auftritte in Danzig machten Hoffnung, 7:0 Siege konnte er im Team-Wettbewerb verbuchen.
Aber auch sein Teamkollege Ovtcharov, den Boll auf dem Weg zum fünften EM-Titel in einem möglichen Halbfinale treffen könnte, zeigte sich in Polen in starker Form und unterstrich seine Medaillenambitionen. In vier Team-Einzeln gab der 23-Jährige bislang nur einen einzigen Satz ab.
Den Mannschaftstitel bei den Frauen sicherten sich zum vierten Mal in Folge die Niederländerinnen mit einem 3:0 im Finale gegen Rumänien. Die DTTB-Frauen hatten das Turnier nach dem Scheitern im Viertelfinale auf Platz fünf beendet.
Quelle: ntv.de, sid