Der Sport-Tag Anti-Doping-Experte vergleicht IOC mit VW-Skandal
04.02.2018, 19:06 UhrDer Nürnberger Pharmakologe und Anti-Doping-Experte Fritz Sörgel geht wenige Tage vor Beginn der Olympischen Winterspiele in Pyeongchang hart mit dem Internationalen Olympischen Komitee (IOC) und der Welt-Anti-Doping-Agentur Wada ins Gericht.
- "Die offiziellen Dopingbekämpfer Wada und das IOC agieren für mich wie der VW-Konzern im Diesel-Skandal", sagt Sörgel der "Bams". "Es wird erst etwas zugegeben, wenn es schon an die Öffentlichkeit gelangt ist und ich es nicht mehr verheimlichen kann."
- Der jüngste Skandal um die nicht sicheren Urinflaschen der Schweizer Dopingkontrollfirma Behringer überrascht Sörgel ganz und gar nicht. "Dass die Flaschen nicht sicher sind, ist vorläufig der GAU dieser Winterolympiade, weitere nicht ausgeschlossen", mahnt er in der Zeitung. Bereits 2016 habe Behringer diese Flaschen "schon sehr unter Verschluss gehalten. Und schon damals sagte mir ein Kriminologe: Er glaubt nicht, dass die fälschungssicher sind."
- Allerdings, so Sörgel, könne das IOC die Verantwortung "nicht der Firma und der Wada zuschieben. Würde eine Weltfirma eine wichtige neue Sicherheitstechnik in ihre Gebäude einbauen lassen, ohne sie selbst vorher gründlich geprüft zu haben?" Und außerdem: "Wer überprüft eigentlich die Wada? Das IOC offensichtlich nicht, obwohl man ja mit Craig Reedie einen wichtigen IOC-Amtsträger bei der Wahl als Chef installiert hat."
Ich würde mal sagen: Einen treffenderen Vergleich als den mit VW hätte der gute Mann nicht ziehen können.
Quelle: ntv.de