Formel1

Formel 1 spekuliert spektakulär Alonso vor Ferrari-Absprung - für Vettel?

Sebastian Vettels Liebe zu Red Bull soll in der bisher sieglosen Saison stark abgekühlt sein.

Sebastian Vettels Liebe zu Red Bull soll in der bisher sieglosen Saison stark abgekühlt sein.

(Foto: dpa)

Vor dem Großen Preis von Japan überschlagen sich die Wechselgerüchte in der Formel 1. Der Abgang von Fernando Alonso von Ferrari soll beschlossen sein. Das könnte den Weg für einen spektakulären Wechsel ebnen: den von Sebastian Vettel.

Suzuka verspricht wieder einmal ein Spektakel, zumindest in Sachen "Silly Season". Lange wurde gemunkelt, nun scheint es fix: Im Anschluss an das Rennen in Japan will Fernando Alonso das Ergebnis seiner Verhandlungen mit Ferrari bekanntgeben – und die Zeichen stehen auf Trennung. Dafür soll Sebastian Vettel das Steuer der "Roten Göttin" übernehmen.

Ferando Alonso: Der einstige Hoffnungsträger ist bei Ferrari inzwischen hoffnungslos unbeliebt.

Ferando Alonso: Der einstige Hoffnungsträger ist bei Ferrari inzwischen hoffnungslos unbeliebt.

(Foto: dpa)

Im verregneten Suzuka setzt sich die Scuderia mit ihrem langjährigen Top-Fahrer Alonso auseinander. Allerdings nur halbherzig, wie es scheint. Denn Alonso selbst hat mehrfach angedeutet, dass die Roten an einer weiteren Zusammenarbeit nicht sonderlich interessiert sind. Auf die Frage, ob er auch im kommenden Jahr für Ferrari fahren werde, sagte der 33-Jährige am Rande des GP: "Es ist schwierig, diese Frage zu beantworten. Und ich werde meine Antwort wiederholen: Wahrscheinlich werde ich das tun, was am besten für Ferrari ist."

Und das ist nach Ansicht von Ferrari- und Fiat-Boss Sergio Marchionne offenbar frischer Wind im Cockpit. Auch Teamchef Marco Mattiacci, der intern alles auf links dreht und mit offensiven Umstrukturierungen innerhalb von drei Jahren wieder zurück an der Spitze will, reagierte jüngst immer dünnhäutiger auf Alonsos Forderungen nach einem konkurrenzfähigerem Dienstwagen. "Ich bin nicht hier, um Alonso glücklich zu machen", diktierte der Italiener der Weltpresse entnervt ins Mikrofon. Ein Bekenntnis klingt anders.

WM-Stand nach 14 v. 19 Rennen

P.

 

Fahrer

 

 

 

Pkt.

  1. Lewis Hamilton  Mercedes  241
  2. Nico Rosberg Mercedes  238
  3. Daniel Ricciardo Red Bull  181
  4. Fernando Alonso Ferrari  133
  5. Sebastian Vettel Red Bull  124
  6. Valtteri Bottas Williams  122
  7. Jenson Button McLaren    72
  8. Nico Hülkenberg Force India    72
  9. Felipe Massa Williams    65
10. Sergio Perez McLaren    45

Die "Gazzetta dello Sport" glaubt zu wissen, dass schon längst alles fix ist: Marchionne habe sich mit Alonso, dessen Vertrag bis 2016 läuft, längst auf eine einvernehmliche Trennung geeinigt. Auf die Frage, ob er die Gerüchte um einen Wechsel mitbekommen habe, grummelte der zweimalige Weltmeister in Suzuka: "Ich lebe ja nicht auf dem Mars." Doch statt die Gerüchteküche im Keim zu ersticken, goss der Spanier Öl ins Feuer und verwies auf zahlreiche Optionen für die Zukunft. "Ich bin froh, dass ich es mir in der Formel 1 aussuchen kann. Das kann nicht jeder Fahrer von sich behaupten. Ich darf mich glücklich schätzen, dass ich über meine Zukunft entscheiden kann."

Es wird mit einem Wechsel an alte Wirkungsstätte gerechnet: McLaren buhlt seit geraumer Zeit mehr oder minder offen um seinen einstigen Piloten, nicht zuletzt, weil Honda – ab 2015 neuer Motorenlieferant – auf einen Top-Star besteht und Alonso ganz oben auf der Wunschliste führt. Dass der Spanier 2007 nach nur einer Saison verbrannte Erde hinterließ, scheint heute vergessen. Auch das damals schwierige Verhältnis zu McLaren-Boss Ron Dennis sollte inzwischen kein Problem mehr sein.

"Ich hatte dort mit niemandem einen Krieg", bewertete Alonso sein Engagement rückblickend und auch Dennis schloss den Spanier demonstrativ nicht aus der Personalplanung des Teams aus, indem er feststellte: "Wir sprechen mit jedem." Jonathan Neale, seines Zeichens McLaren-Managing-Director, erklärte bei der Fia-PK zudem vielsagend, dass eine Überraschung bei der Fahrerbesetzung für das kommende Jahr nicht ausgeschlossen sei. Schon vor dem Österreich-GP sollen die Engländer ihrem Wunschfahrer ein unverschämt gut dotiertes Angebot unter die Nase gehalten haben – eine Summe, bei der Ferrari nicht mitgehen will.

Ferrari baggert an Vettel

Dass Vettel den Spanier im Cockpit ersetzen soll, bringt das Gerüchte-Karussell in Japan so richtig in Fahrt. Nach Angaben der "Auto Bild Motorsport" sei die Beziehung des Weltmeisters zu Red Bull in den letzten Monaten dermaßen abgekühlt, dass eine Trennung wahrscheinlich sei. Obwohl der 27-Jährige einen eventuellen Wechsel mit "das stimmt nicht" lakonisch abtat, würden die Verhandlungen mit Ferrari im Hintergrund auf Hochtouren laufen. Eine Einigung sei momentan noch offen, aber nicht ausgeschlossen, so das Blatt.

Red Bull lässt sich derweil weder zu einem Kommentar noch zu einem Dementi hinreißen. Klar ist aber auch, dass Vettel, der hinter Teamkollege Daniel Ricciardo in der laufenden Saison blass aussieht, bei den "Bullen" nicht mehr unersetzbar scheint – selbst eine Rolle als Wasserträger für den Australier, der in der WM-Wertung auf Rang 3 liegt, ist in den verbleibenden fünf Rennen nicht ausgeschlossen. Es bleibt also spannend – auf und abseits der Strecke in Suzuka.

Quelle: ntv.de, sport.de

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