Formel1

Belästigungen auf den Tribünen "Inakzeptable" Vorfälle vor Formel-1-Rennen

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Auf den Tribünen in Spielberg soll es zu schweren Belästigungen gekommen sein.

(Foto: IMAGO/Independent Photo Agency)

Der Große Preis von Österreich in Spielberg wird von zahlreichen Berichten über Sexismus, sexueller Belästigung sowie homophoben und rassistischen Beleidigungen auf den Tribünen überschattet. Die Formel 1 verurteilt die Anfeindungen und will dagegen vorgehen.

Große Aufregung vor dem Großen Preis von Österreich. Mehrere Frauen, aber auch einige Männer, berichten bei Twitter von schweren Belästigungen auf den Tribünen. Diese seien sowohl sexistisch, rassistisch und homophob gewesen. Einige Userinnen beklagen, dass sie sich im Umfeld des Grand Prix extrem unsicher fühlen würden und wundern sich über den Mangel an Sicherheitskräften rund um das Rennen in Spielberg.

Die Formel 1 hat mit einem schriftlichen Statement auf die offenbar massiven Beleidigungen reagiert. "Wir wurden darauf aufmerksam gemacht, dass einige Fans völlig inakzeptablen Kommentaren ausgesetzt waren", hieß es in der Mitteilung der Rennserie. Die Angelegenheit werde nun mit dem Rennpromoter und der Security thematisiert, "und wir werden mit denen sprechen, die von den Vorfällen berichtet haben. Wir nehmen das sehr ernst. Solches Verhalten wird nicht toleriert, alle Fans sollten respektvoll behandelt werden."

Hamilton ist "angewidert"

Kurz danach meldete sich auch Lewis Hamilton zu Wort. Er sei "angewidert und enttäuscht zu hören, dass einige Fans mit rassistischem, homophobem und generell beleidigendem Verhalten" konfrontiert seien. Der Besuch bei einem Formel-1-Rennen dürfe nie Auslöser für "Angst und Schmerz" sein. "Wir dürfen uns nicht zurücklehnen und erlauben, dass das so weitergeht", forderte der englische Rekordweltmeister, der sich auch schon irritiert gezeigt hatte, dass Anhänger des niederländischen WM-Spitzenreiters Verstappen, die zu Zehntausenden nach Spielberg gereist sind, bei einem Crash Hamiltons in der Qualifikation geklatscht hatten.

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Einige Frauen sprachen von wahren Spießrutenläufen auf den überwiegend von Männern besetzten Tribünen. Die Erfahrungen erstreckten sich demnach auch auf die riesigen Campingplätze rund um die Strecke und hätten bereits in den vergangenen Jahren in Spielberg zum Alltag gehört. "Wir lieben die Fans, wir wollen sie da haben, wir wollen, dass sie emotional und leidenschaftlich sind, aber es sollte nicht persönlich werden", betonte Mercedes-Teamchef Toto Wolff in Spielberg.

Schon vor dem Rennen hatte Weltmeister Max Verstappen eine teilweise feindselige Stimmung auf den Tribünen bemängelt. "Grundsätzlich finde ich es schade, dass die Fans wie Fußball-Fans reagieren", sagte der Red-Bull-Pilot im Interview mit Sport1: "Sie pfeifen immer den Gegner aus. In Holland pfeifen sie gegen Lewis, in England gegen mich."

Quelle: ntv.de, tno mit dpa

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