Wer wird Formel-1-Weltmeister? Rosberg hält das Rennen offen
22.11.2014, 15:04 Uhr
Schnell, schnell, schnell! Rosberg hetzte durch Abu Dabi und belohnte sich mit der Pole.
(Foto: AP)
Es kann nur einen geben: Lewis Hamilton oder Nico Rosberg. Einer von beiden wird am Sonntag Formel-1-Weltmeister. Favorit ist der Engländer - doch nun fährt Rosberg überraschung auf die Pole Position.
Paukenschlag durch Nico Rosberg im Titel-Thriller: Der 29-Jährige hat seinen Silberpfeil im letzten Qualifying des Jahres auf Startplatz eins gesteuert und geht damit beim Großen Preis von Abu Dhabi am Sonntag (14 Uhr/RTL und im n-tv.de-Liveticker) vor seinem Mercedes-Teamkollegen und WM-Spitzenreiter Lewis Hamilton ins Rennen.
Allerdings reicht Rosberg, der 17 Punkte hinter dem Champion von 2008 liegt, ein Sieg allein nicht zum ersten WM-Titel. Hamilton würde sich schon als Zweiter erneut die Krone der Formel 1 aufsetzen. Rosberg fuhr auf dem 5,554 km langen Yas Marina Circuit in 1:40,480 Minuten im entscheidenden Moment die beste Zeit des Wochenendes und lag 0,386 Sekunden vor Hamilton.
Lewis Hamilton startet mit 334 Punkten ins letzte Rennen in Abu Dhabi und hat 17 Zähler Vorsprung auf Nico Rosberg. Allerdings zählen die Punkte doppelt.
Hamilton wird Weltmeister, wenn:
- er in Abu Dhabi gewinnt oder Zweiter wird
- er vor Rosberg ins Ziel kommt
- er nicht ins Ziel kommt, aber Rosberg höchstens Sechster wird
Rosberg wird Weltmeister, wenn:
- er gewinnt und Hamilton höchstens Dritter
- er Zweiter wird und Hamilton höchstens Sechster
- er Dritter wird und Hamilton höchstens Siebter
- er Vierter wird und Hamilton höchstens Neunter
- er Fünfter wird und Hamilton höchstens Zehnter
Dritter wurde Williams-Pilot Valtteri Bottas (Finnland/1:41,025). Weltmeister Sebastian Vettel (Heppenheim) belegte im Red Bull den sechsten Platz, Ferrari-Star Fernando Alonso (Spanien) wurde Zehnter. Nico Hülkenberg (Emmerich) belegte in seinem Force India den 14. Rang, Adrian Sutil (Gräfelfing) fuhr im Sauber auf den 15. Platz. "Lewis hat alles zu verlieren, ich habe alles zu gewinnen", hatte Rosberg vor dem Qualifying gesagt: "Ich muss ja versuchen, ihn so gut wie möglich nervös zu machen dieses Wochenende. Das ist ja meine Aufgabe."
Nerven breiter als die Rennbahn
Hamilton betonte dagegen, er werde auf keinen Fall "dumme Risiken" eingehen, weil er es nicht nötig habe. Trotzdem hofft Rosberg, der "etwas Hilfe von Lewis braucht, damit er nicht Zweiter wird", dass sich der Engländer sich "etwas einfallen lässt". "Nico hat nichts mehr und Lewis alles zu verlieren. Da sind Nerven breiter als die Rennbahn gefragt", sagte der langjährige Mercedes-Teamchef Norbert Haug der "Bild"-Zeitung: "Wer glaubt, dass Lewis nur hinter Nico herfahren wird, um dann als Zweiter im Ziel seinen Titel zu feiern, täuscht sich. Lewis will gewinnen, und Nico muss gewinnen."
Derweil drückt die Prominenz Rosberg die Daumen. Kaiser Franz Beckenbauer, die ehemalige Ski-Königin Maria Höfl-Riesch und Fußball-Weltmeister Lukas Podolski meldeten sich per Video-Botschaft bei Rosberg. "Den Hamilton packst du schon", war sich "Poldi" sicher, Beckenbauer forderte zum lautmalerisch richtigen "Wrumm" im letzten Rennen auf.
Die beiden Silberpfeile hatten in den drei Trainings-Sessions die Konkurrenz deutlich dominiert. Nachdem Hamilton am Freitag zweimal vorne gelegen hatte, drehte Rosberg nun den Spieß um.
Quelle: ntv.de, vpe/sid