Formel1

Formel 1 hofft auf Barcelona Vettel zu stark, Rest deprimiert

Wer stoppt den deutschen Formel-1-Überflieger Sebastian Vettel? Niemand - sagen seine Landsleute Adrian Sutil und Timo Glock. Doch die Verfolger McLaren und Ferrari und sogar Mercedes reisen mit viel Hoffnung nach Barcelona. Größter Konkurrent könnte Teamkollege Mark Webber werden.

"Im Moment fährt er wirklich einsam an der Spitze": Sebastian Vettel.

"Im Moment fährt er wirklich einsam an der Spitze": Sebastian Vettel.

(Foto: REUTERS)

Der Formel-1-Dominator Sebastian Vettel strebt scheinbar unaufhaltsam seinem zweiten WM-Titel entgegen, der Konkurrenz bleibt nur Zweckoptimismus. Der Große Preis von Spanien in Barcelona am Sonntag wird zum Sehnsuchtsort aller bislang enttäuschten Möchtegern-Weltmeister. Mit technischen Updates im Gepäck wollen Fernando Alonso im Ferrari, Lewis Hamilton und Jenson Button im McLaren sowie Vettels Red-Bull-Teamkollege Mark Webber dem Nonplusultra Vettel endlich Paroli bieten. Für Rekord-Champion Michael Schumacher im Mercedes wäre es nach frustrierenden ersten vier Rennen schon ein Erfolg, in Podest-Reichweite zu fahren.

"Ich war mit meinem Wochenende in der Türkei nicht zufrieden, aber als Team haben wir deutliche Anzeichen von Verbesserungen gesehen - das treibt mich noch mehr an und gibt meiner Motivation einen frischen Schub", sagte der Schumacher, der mit bislang sechs Punkten Stallrivale Nico Rosberg (20 Zähler) ebenso hinterher fährt wie den eigenen Ansprüchen. Mercedes aber hat weiter Vertrauen in Schumacher. "Der Knoten wird bald aufgehen", sagte Motorsportchef Norbert Haug der "Stuttgarter Zeitung". "Ich würde ihn und seine Klasse nie unterschätzen."

"Auto und Fahrer sind bärenstark"

Das Maß der Dinge allerdings ist inzwischen Vettel. Der 23 Jahre alten Heppenheimer fährt nach drei Siegen aus vier WM-Läufen und 93 von 100 maximal möglichen Punkten in einer eigenen Liga. "Auto und Fahrer sind bärenstark. Der Einzige, der ihm zur Zeit gefährlich werden kann, ist aus meiner Sicht Lewis Hamilton", sagte Force-India-Pilot Adrian Sutil.

Dafür muss Sutils Kumpel Hamilton aber schnell wieder auf Touren kommen. Nach seinem Sieg in China verpasste der 26-Jährige bei der Europa-Premiere zuletzt in Istanbul das Podest. "Wir haben in der Türkei nicht unser volles Potenzial ausgeschöpft. Ich hoffe, dass wir diesmal wieder einen Schritt nach vorne machen können", sagte Hamilton.

Auch Alonso, für den der dritte Platz in Istanbul zumindest ein Hoffnungsschimmer war, ist angesichts seiner vielen Fans in Barcelona zuversichtlich. "In Barcelona den Heim-Grand-Prix zu bestreiten, ist ein unbeschreibliches Gefühl. Die Motivation ist besonders hoch und es gibt mehr Druck, weil die Fans viel erwarten. Man muss Leistung zeigen. Aber das ist ein angenehmer Druck", sagte der zweimalige Weltmeister, der mit einem neuen Unterboden und veränderten Flügeln vor heimischen Publikum siegen will.

Sätze, die Webber schwer zusetzen

Doch klar scheint auch: Können weder McLaren noch Ferrari die Red Bull schlagen, droht in diesem Jahr frühzeitig Langeweile. "Wenn keiner seinen Lauf brechen kann, wird es schwer, ihn zu stoppen", sagte Vettels Landsmann Timo Glock. Einbremsen könnte vor allem die Red Bulls indes der Automobil-Weltverband Fia, der das komplexe Auspuffsystem nach dem Spanien-Lauf verbieten will. Bei Red Bull soll diese Technik besser als bei den Konkurrenten funktionieren und einer der Gründe für die bisherige Überlegenheit sein.

Bleibt aber der Faktor Vettel. "Im Moment fährt er wirklich einsam an der Spitze. Die Schere zwischen Sebastian und Mark Webber ist noch einmal größer geworden als letztes Jahr und das liegt sicherlich nicht daran, dass Mark langsamer geworden", sagte Red Bulls Designchef Adrian Newey.

Sätze, die Webber schwer zusetzen dürften. Der Australier will nach Platz fünf zum Auftakt in Melbourne, Platz vier in Malaysia, Platz drei in China und zuletzt dem zweiten Rang in der Türkei endlich siegen. Wie im letzten Jahr, als der 34-Jährige nach schwierigem Saisonstart in Barcelona erstmals triumphierte. "Das wäre eine schöne Zugabe an die schönen Erinnerungen, die ich hier habe", sagte Webber.

Quelle: ntv.de, Carsten Lappe, dpa

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