Ronaldo erwartet Fußballschlacht Löw setzt auf die WM-Kräfte

Umzingelt von seinen 23 Auserwählten: Bundestrainer Löw.

Umzingelt von seinen 23 Auserwählten: Bundestrainer Löw.

(Foto: ASSOCIATED PRESS)

Wenn die deutschen Fußballer bei der EM gegen Portugal spielen, dann gilt es für die Mannschaft von Bundestrainer Joachim Löw, gleich im ersten Gruppenspiel das Versprechen einzulösen, was sie mit ihrer tadellosen Qualifikation gegeben hat. Dabei setzt der Bundestrainer fast ausschließlich auf Spieler, die schon bei der WM gezeigt haben, was sie können.

60 Tore in 55 Pflichtspielen: Doch bei Europa- und Weltmeisterschaften blieb Superstar Ronaldo bisher stets blass.

60 Tore in 55 Pflichtspielen: Doch bei Europa- und Weltmeisterschaften blieb Superstar Ronaldo bisher stets blass.

(Foto: picture alliance / dpa)

Paulo Bento, der Trainer Portugals, sagt: "Wir werden gegen eine sehr gute deutsche Mannschaft spielen." Bundestrainer Joachim Löw sagt: "Portugal ist eine Mannschaft die jeden schlagen kann." Thomas Müller sagt: "Vorbereitung ist schön und gut. Aber es wird Zeit, dass es endlich losgeht. Wir wollen natürlich wissen, wo wir stehen." Und Cristiano Ronaldo sagt: "Ich glaube, alles wurde schon gesagt." Man könnte also sagen, die Stimmung vor dem Spiel ist von gegenseitigem Respekt geprägt. Und beide Mannschaften hoffen darauf, gut ins Turnier zu starten. Man könnte aber auch sagen: Entscheidend ist auf’m Platz.

Wenn die deutschen Fußballer heute in ihrem ersten Spiel der Europameisterschaft in Lemberg gegen Portugal spielen, dann ist es tatsächlich die Frage, wo die Mannschaft von Bundestrainer Joachim Löw steht. Erst einmal ab 20.45 Uhr auf dem Rasen des neuen, exakt 34.915 Zuschauer fassenden Stadions vor den Toren der Stadt. Und laufen werden sie wohl auch. Aber nach den beiden wenig berauschenden Vorbereitungsspielen in der Schweiz und gegen Israel schwebt über dem Unternehmen Titelgewinn der zarte Hauch des Zweifels, ob die DFB-Elf zum Auftakt in der Ukraine das Versprechen halten kann, was sie mit ihrer makellosen Qualifikation gegeben hat. Schließlich weiß nicht nur Thomas Müller: "Dass im Fußball alles passieren kann, ist eh klar."

Deutschland - Niederlande (20.45 Uhr)

Die Mannschaftsaufstellungen:

Deutschland: Neuer- Boateng, Hummels, Badstuber, Lahm - Schweinsteiger, Khedira - Müller, Özil, Podolski - Gomez

Niederlande: Stekelenburg - van der Wiel, Heitinga, Mathijsen, Willems - van Bommel, N. de Jong - Robben, Sneijder, Afellay - van Persie

Andererseits sind die Spieler, die schon bei der Weltmeisterschaft in Südafrika mit schönem Spiel für Furore gesorgt haben, einfach nur zwei Jahre älter und damit erfahrener geworden. Ob sie besser geworden sind, müssen sie zeigen. Schließlich betonte der Bundestrainer vor der Partie erneut, dass Erfahrung alleine für ihn nicht zähle. Aufs Tempo, das die Spieler gehen können, kommt es ihm an. So ganz unwichtig scheint es aber nicht zu sein, ob sich einer bereits bei einem großen Turnier bewiesen hat.

Fast alles wie bei der WM

Jedenfalls setzt der Bundestrainer heute auf bewährte, wenn auch immer noch junge Kräfte. Und wird mit Torhüter Manuel Neuer, Per Mertesacker, Holger Badstuber, Philipp Lahm in der Abwehr, Sami Khedira, Bastian Schweinsteiger im defensiven, Thomas Müller, Mesut Özil, Lukas Podolski im offensiven Mittelfeld sowie Miroslav Klose im Sturm zehn Akteuren von Beginn an vertrauen, die auch beim WM-Auftakt 2010 dabei waren. Alleine Arne Friedrich fehlt, der mittlerweile in den USA sein Geld verdient. Für ihn spielt voraussichtlich Jerome Boateng heute in Lemberg auf der rechten Abwehrseite. Auch er gehörte in Südafrika nach der Vorrunde zum Stammpersonal.

Joachim Löw kann sich aussuchen, wen er aufstellt, "alle Spieler sind in dieser Woche voll einsatzfähig gewesen". Auch die zuletzt verletzten Per Mertesacker und Miroslav Klose hätten beim Training "wahnsinnig gut gearbeitet". Die Portugiesen überraschenderweise nach eigener Angabe auch. Trainer Paulo Bento wurde aber dennoch nicht müde zu betonen, wie stark er die deutsche Mannschaft einschätze, die er zu den Favoriten auf den Turniersieg zählt. Angreifer Cristian Ronaldo konterte die Frage, ob denn nun er oder doch der Argentinier Lionel Messi der beste Fußballer der Welt sei, mit der Gegenfrage, was das denn mit der Partie Deutschland gegen Portugal zu tun habe. Und wurde dann etwas pathetisch, indem er prophezeite: "Wir wissen, dass es eine richtige Schlacht wird."

Joachim Löw bediente sich da lieber der Terminologie aus der Welt der Automobile. "Nun gilt es, den Tank zu füllen und durchzustarten". Die deutschen Anhänger haben das schon getan. Zumindest einige derer, die sich an diesen sonnigen Samstag auf der Fanmeile in der Innenstadt mit Kaltgetränken und fröhlichem, nun ja, Gesang auf die Partie vorbereiteten. Übrigens in friedlicher Koexistenz mit ihren zahlenmäßig leicht unterlegenen Kollegen aus Portugal. Sie alle hoffen auf einen guten Start ihrer Mannschaft. Der Bundestrainer sagt: "Die Freude ist groß, wir fiebern dem Start entgegen." Nun ist aber wirklich alles gesagt.

Quelle: ntv.de

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