"Wo haben sie ihn gefunden?" Labbadia als Nigerias Heilsbringer sehen viele Fans skeptisch
27.08.2024, 13:36 Uhr
Damit die Fans sagen "Er ist unser Mann", muss Labbadia überzeugen.
(Foto: imago/regios24)
Bruno Labbadia - wer ist das? Das fragen sich viele Nigerianer, als sie mit dem 58-Jährigen als neuem Nationaltrainer ihres Landes konfrontiert werden. Der Trainer, der einige Bundesligisten vor dem Abstieg bewahrte, übernimmt erstmals ein Nationalteam. Seine Aufgabe ist gewaltig.
Als die Fans der "Super Eagles" am Dienstagmorgen aufwachten, staunten sie nicht schlecht über Nigerias neuen Nationaltrainer. Mit Bruno Labbadia hatten die Anhänger nun überhaupt nicht gerechnet. "Wo haben sie ihn gefunden?", fragten viele Fans in sozialen Netzwerken.
Und so stellte die Zeitung "Daily Trust" Labbadia, den neuen Hoffnungsträger der kriselnden Nationalmannschaft, erst einmal mit ein paar Fakten vor. Die Skepsis unter großen Teilen der Fans konnte aber auch die durchaus beeindruckende Vita des 58-Jährigen nicht zerstreuen - schließlich habe Labbadia noch nie außerhalb Deutschlands gearbeitet, besitze deshalb logischerweise keine Erfahrung mit afrikanischen Teams. Er hat auch noch nie als Nationaltrainer gewirkt. Und er sei bei seinen bisher letzten Jobs in Stuttgart und bei Hertha BSC ja auch nicht besonders erfolgreich gewesen, so der Vorwurf.
Allerdings haben Deutsche als Trainer in Nigeria schon Tradition: Labbadia, der im April 2023 beim damals abstiegsbedrohten VfB Stuttgart entlassen worden war, ist nach Karl-Heinz Marotzke, Gottlieb Göller, Manfred Höner, Berti Vogts und Gernot Rohr der sechste Deutsche auf der Trainerbank der "Super Eagles".
WM-Quali als große Herausforderung
Doch all das wird Labbadia vermutlich herzlich wenig interessieren, schließlich hat der langjährige Bundesliga-Trainer und ehemalige Angreifer dafür auch gar keine Zeit. Ihm bleiben nur zwölf Tage, um seine neue Mannschaft, um die Stürmerstars Victor Boniface vom deutschen Meister Bayer Leverkusen und Victor Osimhen von SSC Neapel auf das erste Pflichtspiel in der Qualifikation zum nächsten Afrika Cup gegen Benin vorzubereiten. Drei Tage später spielen Labbadia und Co. auswärts in Ruanda.
Die eigentliche Mission beginnt für Labbadia, der nach José Peseiro und Finidi George schon der dritte Nationaltrainer Nigerias in diesem Jahr ist, im März - dann geht es in der WM-Qualifikation für das Turnier 2026 in den USA, Mexiko und Kanada weiter. Und für Nigeria sieht es gar nicht gut aus. Nur die Gruppensieger qualifizieren sich direkt für die Endrunde, die vier besten Gruppenzweiten können sich noch über Playoffs qualifizieren. Nach vier Spielen liegt das Team mit drei Punkten in Gruppe C nur auf Platz fünf, es droht das Aus. Doch jetzt soll Labbadia die "Super Eagles" ja wieder fliegen lassen.
Quelle: ntv.de, ara/sid/dpa