Fußball

Auch Hertha BSC muss "zittern" Bundesligist jagt jetzt den eigenen peinlichen Rekord

Hatte eine schlechte Idee: Vincenzo Grifo.

Hatte eine schlechte Idee: Vincenzo Grifo.

(Foto: picture alliance / HMB Media)

Der SC Freiburg klettert in der Bundesliga - und ist gleichzeitig auf Rekordkurs: Die Breisgauer können einfach keine Elfmeter mehr, der nächste Fehlschuss wäre schon historisch.

Es war in der Nachspielzeit der ersten Halbzeit der Bundesligapartei beim FC St. Pauli, als Freiburgs Vincenzo Grifo bei seinem Strafstoß eine Idee hatte: Der deutsch-italieniesche Klubheld der Breisgauer lief an und löffelte den Ball wie einst Antonin Panenka für die damalige Tschechoslowakei im EM-Finale gegen Sepp Maier in die Tormitte. Doch anders als DFB-Torwart Maier hechtete St. Paulis Nikola Vasilj nicht in eine Torecke, sondern blieb stoisch stehen - und fing Grifos Ball locker aus der Luft.

Die Idee des Freiburgers stellte sich als eine ganz schlechte heraus - aber immerhin läuft jetzt eine Rekordjagd auf Hochtouren: Der vergebene Strafstoß war saisonübergreifend der sechste verschossene Elfmeter der Freiburger, alleine in dieser Saison scheiterten sie schon fünfmal vom Punkt. Der Sportclub jagt jetzt den eigenen traurigen Rekord aus der Saison 1998/99: Damals hatten Marco Weishaupt, Lars Hermel und Levan Tskitishvili gemeinsam sechs Elfmeter versiebt. Die deprimierende Bestmarke teilt sich der SC Freiburg derzeit noch mit Hertha BSC, dessen Schützen in der Saison 1969/70 ebenfalls sechsmal scheiterten. Immerhin: Beide Unglücksteams schafften es, auch mal zu treffen. Hertha BSC erzielte seinerzeit vier Tore vom Punkt, die ältere Freiburg-Generation immerhin zwei.

"Den nächsten haut er wieder rein"

In der laufenden Runde versagten Florent Muslija und Lucas Höler für den SC Freiburg jeweils einmal die Nerven, Grifo scheiterte schon dreimal. Und das ist doch kurios, denn der Linksaußen gehörte einst zu den sichersten Elfmeterschützen der Republik. Grifo versenkte einst quer durch alle Wettbewerbe Strafstöße in Serie, er traf in der Bundesliga, international, im DFB-Pokal und sogar für die italienische Nationalmannschaft. 26 von 28 Elfmetern hatte er vor der Saison in der Bundesliga getroffen. Nur inzwischen will gar nichts mehr gehen, auch deshalb kam er nach zuvor zwei "seriösen" Versuchen nun auf die verrückte Idee mit dem Panenka. Und genau da sind die beiden Freiburger Negativserien sogar personell verbunden: "So wie ich es mitbekommen habe, hat der Noah Weißhaupt nochmal nachgeholfen", sagte Grifo. "Ich glaube, dass der Torwart in die Ecke springen wollte. Aber wenn Noah Weißhaupt da ist, mit dem ich drei, vier Jahre zusammen gekickt habe und der dann nochmal ein paar Inputs gibt, dass es sein kann, dass ich in die Mitte chippe: Dann ist es für mich blöd gelaufen." Noah Weißhaupt ist der Sohn des ehemaligen Freiburgers Marco Weishaupt, der 1998/99 zwei Fehlschüsse zum Rekord beigetragen hatte - und ist derzeit vom SC Freiburg an den FC St. Pauli ausgeliehen.

"Vince ist eigentlich ein super Elfmeterschütze, so etwas passiert. Er darf seinen Kopf nicht in den Sand stecken, den nächsten haut er wieder rein", hatte Mitspieler Eren Dinkci nach Grifos letztem Fehlschuss vom Punkt beim 0:0 bei Union Berlin im vergangenen November noch prophezeit. Es war zu optimistisch. Kurios: Schon im Hinspiel hatte Vasilj einen Grifo-Elfmeter gehalten. Immerhin: Durch ein Eigentor des Hamburger Philipp Treu in der 89. Minute blieb Grifos neuerlicher Fehlschuss für den SC Freiburg folgenlos. Entsprechend glücklich fiel er seinem Kapitän Christian Günter nach dem Schlusspfiff in die Arme - und konnte auch wieder lächeln.

Quelle: ntv.de, ter

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