Hat Teenager "sehr beschäftigt" Deutsche U17-Europameister rassistisch beleidigt
07.06.2023, 11:55 Uhr
Die deutsche U17 sicherte sich in Budapest den EM-Titel.
(Foto: Marton Monus/dpa)
Mit einem Krimi sichern sich die U17-Junioren des DFB den Europameister-Titel nach einem herausragenden Turnier. Doch während der EM in Ungarn werden sie im Internet immer wieder rassistisch beleidigt. Die Teenager rücken durch den Hass noch enger zusammen.
Die deutschen U17-Europameister sind auf dem Weg zu ihrem Titelgewinn in Ungarn rassistisch angefeindet worden. Dies sagte Joti Chatzialexiou, Sportlicher Leiter der Nationalmannschaften, in einem auf der DFB-Homepage veröffentlichten Interview. "Neben dem Platz - oder vielmehr im Internet - gab es leider auch unschöne Begleitumstände. Unter einzelnen Postings auf unseren Social-Media-Kanälen kam es zu einer starken Häufung rassistischer Kommentare. Diese haben auch unsere Jungs gesehen, das hat sie sehr beschäftigt", schilderte der Funktionär.
Das Team habe gemeinsam entschieden, den "Ablenkungen im Turnierverlauf keinen Raum zu geben und sind so als Team noch enger zusammengerückt", schilderte Chatzialexiou. Er nannte die Spieler "in ihrem jungen Alter bereits großartige Vorbilder. Darauf bin ich sehr stolz, werde immer für sie da sein und ihnen den Rücken stärken."
Man werde nicht müde, "für unsere Werte einzustehen", sagte Chatzialexiou, "Rassismus, Diskriminierung, Hass und Hetze werden wir auf allen Ebenen weiterhin entschieden entgegentreten. Wir stehen mit unseren Mannschaften für Vielfalt und ein friedliches Miteinander. Wer das nicht versteht, hat in unserer gesamten Fußballfamilie keinen Platz."
Die Fußball-Junioren hatten sich am vergangenen Freitag gegen Frankreich mit 5:4 im Elfmeterschießen durchgesetzt und krönten damit ein herausragendes Turnier. Vor 14 Jahren hatten die späteren Weltmeister Mario Götze, Marc-André ter Stegen und Skhodran Mustafi bei der U17-EM triumphiert. Assan Ouedraogo von Schalke 04 sorgte mit seinem verwandelten Elfmeter für die Entscheidung, zuvor hatte Torhüter Max Schmitt vom FC Bayern mit einer Parade gegen Fode Sylla das deutsche Team im Spiel gehalten.
"Was für ein Final-Krimi! Dieser EM-Titel ist ein fantastischer, toller Erfolg der Mannschaft des Trainerteams um Christian Wück sowie des Teams hinter dem Team. Dieser Mannschaft zuzuschauen, hat Spaß gemacht", hatte Bundestrainer Hansi Flick in einem Statement auf DFB.de gesagt: "Dieser Titelgewinn ist eine schöne Bestätigung für die Qualität unserer Talente und ihre exzellente Ausbildung durch die Vereine und den DFB."
Quelle: ntv.de, dbe/dpa