Fußball

Probleme beim Confed Cup FIFA sauer auf Organisatoren

Während den Südafrikanern das dürftige 0:0 zum Auftakt gegen den Irak die Stimmung verhagelt hat, ärgert sich der Fußball-Weltverband FIFA über organisatorische Pannen wie halbleere Stadien und einen überlasteten Nahverkehr. Für allgemeinen Unmut sorgt auch die Kürzung der Nationalhymne.

FIFA-Boss Sepp Blatter wünscht sich volle Stadien bei der WM-Generalprobe.

FIFA-Boss Sepp Blatter wünscht sich volle Stadien bei der WM-Generalprobe.

(Foto: AP)

FIFA-Präsident Joseph Blatter hat am Tag nach der für ihn persönlich sehr bewegenden Eröffnungsfeier und einem aus seiner Sicht insgesamt "geglückten" Start des Confederations Cups unverblümte Kritik an den südafrikanischen Organisatoren geübt. Das am Sonntagabend beim zweiten Spiel nur zur Hälfte mit Zuschauern gefüllte Stadion in Rustenburg beim 5:0-Sieg von Europameister Spanien gegen Neuseeland verdarb dem Chef des Fußball-Weltverbandes (FIFA) die gute Laune.

Bei einer gemeinsamen Sitzung der FIFA mit dem Nationalen Organisationskomitee (OK) sei das Thema umgehend erörtert worden, berichtete Blatter bei einer Pressekonferenz vor dem ersten Auftritt von Rekord-Weltmeister Brasilien gegen Ägypten in Bloemfontein. "Die Organisatoren müssen bei den Zuschauern mehr tun", sagte Blatter und forderte: "Bringt die armen Leute ins Stadion, auch die, die sich keine Karte leisten können."

Das 5:0 der Spanier wollten weniger Fans sehen, als Blatter lieb ist.

Das 5:0 der Spanier wollten weniger Fans sehen, als Blatter lieb ist.

(Foto: dpa)

Als spektakulären Vorgeschmack auf die WM-Endrunde im kommenden Jahr werteten derweil Kommentatoren und die Funktionäre am Kap die Eröffnungsfeier des Confed-Cups. "Da ist ein Traum wahr geworden", sagte OK-Chef Danny Jordaan, schränkte aber im Rundfunk zugleich ein: "Wir müssen noch einige wenige Dinge nachbessern."

Die Anfahrt zu den Stadien bereitet große Probleme.

Die Anfahrt zu den Stadien bereitet große Probleme.

(Foto: dpa)

Dazu gehört neben den Zuschauerzahlen in erster Linie der Transport. Am Montag hagelte es empörte Anrufe bei Radiosendern, in denen Fans sich lautstark über ein chaotisches Park-and-Ride-System mit langen Wartezeiten, rüden Ordnern und schlechter Beschilderung beschwerten.

Spieler durchaus beeindruckt

Dem Enthusiasmus der Mannschaften tat das jedoch keinen Abbruch. Viele der Spieler äußerten sich positiv über Land und Leute sowie vor allem deren Herzlichkeit. Dieser positiven Note schloss sich auch Blatter vorbehaltlos an: "Wir sind glücklich mit dem Start." Die bewegende Eröffnung in Johannesburg sei für ihn ein "großer Tag" gewesen. "Für mich war das nicht nur der Start des Confed-Cups", betonte Blatter mit Blick auf die WM in einem Jahr. FIFA und NOK hatten auf ihrer ersten Pressekonferenz nach den beiden ersten Spielen versucht, in erster Linie Optimismus zu verbreiten. "Für uns ist der erfolgreiche Auftakt ein Zeichen, mit dem wir der Welt erklären: Wir stehen bereit", sagte OK-Sprecher Rich Mkondo.

Das farbenfrohe Fest zum Turnierstart fand großen Anklang.

Das farbenfrohe Fest zum Turnierstart fand großen Anklang.

(Foto: AP)

Mit wenigen Ausnahmen sei alles gut gelaufen, auch die Eröffnungsshow sei von den Fans sehr gut aufgenommen worden. Mkondo: "Die ungläubigen Thomasse dieser Welt backen nun kleine Brötchen - auch wenn wir bei weitem nicht behaupten, dass alles perfekt war." Neben dem Transport sei etwa die Ausschilderung nicht immer so gewesen, wie man sich das vorgestellt habe, räumte er ein.

Ärger über gekürzte Hymne

Auf Unverständnis bei der FIFA stieß dagegen die Kritik an der gekürzten Nationalhymne des Gastlandes. Die war bei der friedlichen Wende zum Ende der Apartheid in Südafrika eine mühsam errungene Kompromissformel, um alle Sprachen und Völker darin widerzuspiegeln. Jede einzelne Strophe ist daher auch heute noch eine Art Politikum. Beim Eröffnungsspiel der Südafrikaner gegen den Irak war die Nationalhymne zum Erstaunen vieler mitsingender Fans jedoch plötzlich nach 90 Sekunden verstummt.

"Wir haben das heute Morgen diskutiert: Das Band wurde uns so von der Mannschaft überreicht", sagte FIFA-Sprecher Nicholas Maingot. Es sei zudem nicht das erste Mal, dass eine Nationalhymne gekürzt worden sei, meinte Maingot.

Quelle: ntv.de, Ralf E. Krüger und Klaus Bergmann, dpa

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen