"Wenn er das zu mir sagt ..." Flick kritisiert Bellinghams "Respektlosigkeit" scharf - und warnt eigene Stars
16.02.2025, 20:24 Uhr
Jude Bellingham erwies seinem Team einen Bärendienst.
(Foto: picture alliance / ZUMAPRESS.com)
Hansi Flick steht kurz davor, die Tabellenspitze der spanischen Liga zu übernehmen - weil Real Madrid patzt. Der deutsche Trainer äußert sich vor der möglichen Wachablösung über den Aussetzer eines Real-Spielers - und findet klare Worte.
Jude Bellingham fliegt bei Real Madrids 1:1 gegen Osasuna vom Platz - weil er zum Schiedsrichter entweder "Fuck you!" oder - wie es der englische Nationalspieler selbst sagt -"Fuck off!" gesagt hat. Bis zum Platzverweis führte Real und hatte das wichtige Spiel im Griff, in Unterzahl steuerte der Tabellenführer der spanischen Liga dem Patzer entgegen. Und der machte die Tür für den FC Barcelona weit auf: Der große Rivale kann mit einem Heimsieg am Montagabend gegen Rayo Vallecano den Königlichen die Tabellenführung abjagen.
Barças deutscher Trainer Hansi Flick äußerte sich vor dem Spiel zum Lapsus Bellinghams deutlich: "Es ist respektlos 'fuck off' oder 'fuck you' zu sagen. Wenn du das zu mir sagst, ist das nicht schön. Es ist für mich eine Respektlosigkeit. Aber ich habe es nicht zu entscheiden", sagte der ehemalige Bundestrainer. "Ich sage meinen Spielern immer: Warum verschwendet ihr Zeit und Energie dafür, um mit Schiedsrichtern über Entscheidungen zu diskutieren? Wir haben eine Person auf dem Platz, die mit dem Schiedsrichter reden und diskutieren darf: der Kapitän. Wir müssen das akzeptieren. Ich mag dieses Verhalten nicht."
"Es ist nicht gut für das Team"
Den Ausraster von Bellingham habe er sofort für eine konkrete Ansprache an sein eigenes Team genutzt, berichtete Flick: "Ich habe es auch heute zu meinen Spielern gesagt, weil das für mich sehr wichtig ist. Am Ende ist es nicht gut für das Team, wenn du das machst und eine Rote Karte bekommst. Das ist eine Schwächung, die wir nicht wollen."
Bellingham selbst hatte in einer ersten Reaktion versichert, alles sei nur ein großes "Missverständnis" gewesen, er habe lediglich "Fuck off" gesagt - und zwar zu sich selbst. Sein Trainer Carlo Ancelotti versicherte, der 21-Jährige habe "heute nichts getan, um des Feldes verwiesen zu werden, absolut nichts. Ich glaube, die rote Karte kam, weil der Schiedsrichter nervös war."
Der spanischen Sportzeitung "Sport", die in Barcelona ansässig ist, kritisierte Bellingham, der vor der letzten Saison für 113 Millionen Euro von Borussia Dortmund zu Real Madrid gewechselt war, zu einer scharfen Abrechnung mit dem Offensivstar: "Bellingham kam in unsere Liga und wurde als ein heiliger Mann verkauft, aber jetzt ist er zu einem verbitterten, aufmüpfigen, unerträglichen Fußballer geworden", schrieb das Blatt. "Er schließt sich Vinícius an, der in jedem Spiel einen Skandal verursacht."
Schon in der Vorwoche hatte Bellingham im Derby gegen Atlético über die Außenmikrofone deutlich hörbar "Fuck"-Variationen in Richtung des Linienrichters gerufen.
Quelle: ntv.de, ter