"Leistungsprinzip außer Kraft gesetzt"? Frankfurt verwarnt Amanatidis
24.11.2010, 20:19 UhrAngreifer Ioannis Amanatidis spielt bei Eintracht Frankfurt vorerst auf "Bewährung". Nach seiner harschen Kritik an Trainer Michael Skibbe wird der Grieche in einem Sechs-Augen-Gespräch zur Räson gerufen. Der von Amanatidis kritisierte Skibbe steht derweil vor einer Vertragsverlängerung.
Fußball-Bundesligist Eintracht Frankfurt hat mit einer Verwarnung gegen seinen Stürmer Ioannis Amanatidis auf ein Zeitungsinterview des Griechen reagiert. "Da wir die Aussagen für inhaltlich falsch halten, haben wir ihm deutlich gemacht, dass er mit dem Interview gegen die Interessen des Vereins verstoßen hat", sagte Vorstandschef Heribert Bruchhagen. Im Wiederholungsfall müsse der 28-Jährige "mit Konsequenzen rechnen".
Der von Eintracht-Trainer Michael Skibbe zuletzt nur selten eingesetzte Amanatidis hatte in der "Frankfurter Rundschau" beklagt, dass bei den Hessen "das Leistungsprinzip außer Kraft gesetzt ist". Skibbe empörte sich daraufhin gegenüber dem Blatt: "Wer mich hier kennengelernt hat, der weiß, dass es mir nur um Leistung geht. Und nicht anderes." Nach zwei Spielen über 90 Minuten zu Saisonbeginn wurde der 28 Jahre alte Amanatidis zuletzt lediglich in vier Ligapartien in der Schlussphase eingewechselt.
Skibbe bleibt Frankfurter

Michael Skibbe soll auch in der nächsten Saison mit Knittergesicht auf dem Frankfurter Trainersessel sitzen.
(Foto: dapd)
Unterdessen wird Trainer Michael Skibbe seinen im Sommer auslaufenden Vertrag in Frankfurt voraussichtlich schon in der Winterpause vorzeitig verlängern. "Michael hat gesagt, dass er im Januar gerne darüber sprechen würde. So wird es auch kommen", sagte Frankfurts Vorstandschef Heribert Bruchhagen der "Frankfurter Rundschau".
Ungeachtet der Dissonanzen in der vergangenen Saison setzt Bruchhagen offenbar weiter ganz auf Skibbe. Skibbe und Bruchhagen waren wegen unterschiedlicher Zielsetzungen aneinandergeraten. Nach Angaben von Bruchhagen sei ihm das aber auch mit anderen Trainern passiert.
Bruchhagen zufrieden
"Die Reibungsverluste zwischen allen Trainern und mir sind gleich. Funkel, Reimann, Ristic, Gerland, Möhlmann, Neururer und auch Magath. Magath etwa hat mich gar nicht ernst genommen. Da kam schon mal süffisant: 'Hast du auch mal Fußball gespielt?' Auf meine sportlichen Einschätzungen hat er nicht so großen Wert gelegt damals. Heute ist das anders. Sonst hätte er mich ja nicht nach Wolfsburg holen wollen", sagte Bruchhagen.
Trotz anderer Angebote sieht aber auch Vorstandsboss Bruchhagen seine Zukunft in der Mainmetropole. Der 62-Jährige kann sich "gut vorstellen", seinen 2012 auslaufenden Vertrag noch einmal zu verlängern. "Ich fühle mich gut, ich bin noch mit Feuereifer dabei", sagte Bruchhagen, der die Einstellung eines sportlichen Leiters indes ausschloss: "Das ist nicht mit mir zu machen. Dann sollen sie sich einen neuen Vorstandsvorsitzenden suchen, aber ich bin Fußball-Manager. Und das werde ich auch bleiben."
Quelle: ntv.de, dpa/sid