Viertelfinale der Europa League HSV siegt, Wolfsburg hofft
01.04.2010, 22:57 UhrDank eines Zittersiegs gegen Standard Lüttich wahrt der Hamburger SV seine Chancen auf das Erreichen des Halbfinales in der Europa Leauge. Der VfL Wolfsburg geht nach dem Gastspiel beim FC Fulham zwar als Verlierer, aber mit einer ordentlichen Ausgangsposition für das Rückspiel in einer Woche vom Platz.
Drei Tage nach dem internen Krisengipfel hat der Hamburger SV wenigstens seine Chancen in der Europa League gewahrt. Mit einem glücklichen 2:1 (2:1)-Sieg im Viertelfinal-Hinspiel gegen Belgiens Meister Standard Lüttich konnten die Hanseaten ihre sportlichen Sorgen zwar nicht vertreiben, die Hoffnungen auf das Finale am 12. Mai im eigenen Stadion aber am Leben erhalten.
Mladen Petric mit einem Foulelfmeter in der 43. Minute sowie Ruud van Nistelrooy (45.), der sein 62. Tor in einem Europacupspiel erzielte, drehten das Spiel nach der Gästeführung durch Dieumerci Mbokani (30.) und verschafften dem HSV damit eine akzeptable Ausgangsposition für das Rückspiel in einer Woche in Lüttich.
Wenig Wiedergutmachung
Nach dem peinlichen Auftritt bei der Niederlage in Mönchengladbach hatte es am Montag ein ernstes Gespräch zwischen Mannschaft, Trainer und Vereins-Spitze gegeben. Doch der Bundesliga-Sechste, der im Halbfinale auf den FC Fulham oder den deutschen Meister VfL Wolfsburg treffen würde, konnte die Trendwende nicht wirklich einleiten. Zu verhalten spielten die Hamburger über weite Strecken und ließen dem in dieser Saison enttäuschenden zehnmaligen belgischen Titelträger, der als Tabellen-Achter nur noch um die Teilnahme an der Europa League kämpft, viel zu viel Raum.
Nach der Führung für Lüttich durch Mbokani kam der HSV nur durch einen schmeichelhaften Elfmeter, den Camozzato an Pitroipa verschuldete und Petric verwandelte, zum Ausgleich. Erst dann kam auch Sicherheit ins Spiel des HSV. Als sich der Qualm einer Rauchbombe langsam verzog, traf auch van Nistelrooy (45.). Es war sein 62. Treffer im Europacup, durch den er mit Bayern-Sturmlegende Gerd Müller gleichzog. Zuvor hatte der Niederländer Pech gehabt, als er zunächst den Pfosten (36.) und wenig später den Ball nicht richtig traf (39.).
Ein Spiel auf des Messers Schneide blieb die Partie auch nach dem Seitenwechsel. Zwar hatten die Hanseaten durch Petric in der 62. Minute die große Chance, den Sack zuzumachen. Doch Mbokani hätte fast im Gegenzug für eine erneute kalte Dusche gesorgt. Demel scheiterte mit einem Kopfball in der 86. Minute, danach war der Sieg glücklich unter Dach und Fach gebracht.
Madlung lässt Wolfsburg hoffen
Wie Hamburg hat sich auch der VfL Wolfsburg die Chance auf den Einzug ins Halbfinale der Fußball-Europa League erhalten. Der deutsche Meister verlor zwar mit 1:2 (0:0) beim FC Fulham, hat aber dank des Anschlusstores von Alexander Madlung (89.) eine recht günstige Ausgangsposition für das Viertelfinal-Rückspiel in einer Woche in der heimischen Volkswagen-Arena.
Vor 22.307 Zuschauern im Stadion "Craven Cottage" hielten die Niedersachsen die Partie beim Tabellen-Zwölften der englischen Premier League lange Zeit offen, gerieten aber durch einen Doppelschlag von Bobby Zamora (59.) und Damien Duff (63.) ins Hintertreffen. Madlung verkürzte kurz vor dem Schlusspfiff.
Die Wolfsburger zeigten sich nach dem wichtigen Auswärtstor erleichtert. "Das war Gold wert", sagte VfL-Manager Dieter Hoeneß. "Wir haben oft gezeigt, dass wir zu Hause ein Spiel noch drehen können." Torschütze Madlung räumte Mängel im Abwehrverhalten der Wolfsburger ein - nicht zuletzt vor dem Führungstreffer der Hausherren: "Ein blöder Fehler, der uns nicht passieren darf. Das müssen wir im Rückspiel besser machen." Nach seinem Kopfballtor war der Verteidiger aber erleichtert: "Gott sei dank hat es mal wieder in einem wichtigen Spiel geklappt. Ich bin sehr glücklich."
Quelle: ntv.de, dpa