Abenteuerreise nach Enschede Hannover bohrt dicke Bretter
20.09.2012, 15:08 Uhr
Auf ein Neues: Szabolcs Huszti, Leon Andreasen und Konstantin Rausch wollen mit Hannover 96 wieder für Furore sorgen.
(Foto: dpa)
Auch in der zweiten Saison in der Europaliga will Fußball-Bundesligist Hannover 96 wieder für Furore sorgen. Der Bundesligist hat allerdings eine schwere Gruppe erwischt und trifft beim Auftakt auf den niederländischen Tabellenführer Twente Enschede.
Nach der ersten Abenteuerreise durch Europa will Hannover 96 noch mehr. "Wir hoffen, dass diese Saison wieder ähnlich emotional wird", sagte 96-Sportdirektor Jörg Schmadtke vor dem ersten Gruppenspiel der Europaliga heute bei Twente Enschede (ab 21.05 im Live-Ticker bei n-tv.de). "Wir haben letztes Jahr tolle Erlebnisse gehabt." Erst im Viertelfinale gegen den späteren Sieger Atletico Madrid endete die Premieren-Saison. Welche Klasse der niedersächsische Fußball-Bundesligist inzwischen besitzt, zeigte er bereits in der souveränen Qualifikation. Hannover überzeugte mit 15 Toren bei vier Siegen. Außerdem ist das Team von Trainer Mirko Slomka in den insgesamt acht Pflichtspielen der jungen Saison noch ungeschlagen.
Twente Enschede: Mihajlow- Rosales, Wisgerhof, Douglas, Braafheid - Schilder, Brama - Tadic, Gutiérrez -Castaignos, Gyasi. - Trainer: McClaren
Hannover 96: Zieler - Cherundolo,Eggimann, Haggui, Rausch - Andreasen, Pinto - Stindl, Huszti - Schlaudraff - Sobiech(Abdellaoue). - Trainer: Slomka
Schiedsrichter: Mike Dean(England)
Trotzdem geben sich die Profis eher zurückhaltend. "Wir wollen um die ersten beiden Plätze mitspielen", sagte Jan Schlaudraff. Voller Respekt sprach der Stürmer über den in der niederländischen Liga noch ungeschlagenen Gastgeber, der vom ehemaligen Wolfsburger Coach Steve McClaren trainiert wird: "Enschede ist sehr heimstark und hat eine Mannschaft, die über große Qualität verfügt." Nach der Zielsetzung für die gesamte Saison und der Möglichkeit eines Titelgewinns befragt, antwortete Schlaudraff: "Wir sollten die Kirche im Dorf lassen. Vom Finale sind wir noch ein Stück weit entfernt." Immerhin, soviel ließ der Angreifer sich doch noch entlocken: "Wir wollen in der Europa League überwintern."
"Wir werden inzwischen ernst genommen"
Die Gruppe L mit Enschede, Helsingborg und Levante erscheint schwerer als in der Vorsaison, als sich Hannover bereits am vorletzten Gruppen-Spieltag für die K.o.-Phase qualifiziert hatte. "Das ist schwer einzuschätzen, ich würde sie als ausgeglichener einstufen", kommentierte Schmadtke vor allem angesichts der weniger bekannten Teams aus Schweden und Spanien. Der erste Gegner gilt neben Hannover als Favorit. "Enschede ist bekanntlich ein hartes Stück Arbeit", sagte der Sportdirektor: "Das wird ein ziemlich dickes Brett zu bohren sein." Umgekehrt hat sich auch Hannover einen Namen gemacht, 96 kassierte in der zurückliegenden Saison in zwölf Spielen bis zum Viertelfinal-Aus nur eine Niederlage und hat sich im Vorderfeld der Bundesliga etabliert. "Wir werden inzwischen ernst genommen", sagte Schmadtke und witzelte: "Man muss nicht mehr erklären, wer ist Hannover und wo liegt das."
Respekt hat auch Enschedes Coach, der 96 seit seiner Zeit beim Nachbarn Wolfsburg für "stark verbessert" hält. "Das ist eine echte Mannschaft, die weiß, wie man gewinnt". Vor allem bei Kontern und Standards sei Hannover gefährlich, sagte der Engländer. Trainer Mirko Slomka kann die zuletzt siegreiche Mannschaft aufbieten. "Wer hier ist, kann auch spielen", sagte Slomka am Tag vor der Partie im Stadion De Grolsch Veste. Beim ersten Gruppenspiel fehlt nur das zuletzt bereits angeschlagene Trio Christian Pander, Christian Schulz und Mame Diouf. Slomka ließ allerdings offen, ob er die gleiche Startelf wie beim 3:2 gegen Werder Bremen aufbietet.
Quelle: ntv.de, Michael Rossmann, dpa