Hopp lästert über Hoeneß Hoffenheim kündigt Tagoe
12.08.2009, 16:25 UhrDer Zoff mit Bayern Münchens Manager Uli Hoeneß ist noch nicht ausgestanden, da droht dem Fußball-Bundesligisten TSG Hoffenheim wegen der fristlosen Kündigung von Neuzugang Prince Tagoe neuer Ärger.
Die Hoffenheimer hatten sich bereits am 30. Juli - nur 51 Tage nach der Verpflichtung - von dem 22 Jahre alten Stürmer getrennt und am Tag darauf fällige Beraterhonorare und Handgelder in Höhe von rund 1,4 Millionen Euro nicht gezahlt. Dies berichtet die "Sport-Bild". Grund für die Trennung sollen Herzprobleme bei Tagoe sein, die bei einer Untersuchung in Heidelberg vor zwei Wochen festgestellt wurden.
"Aufgrund der momentanen Sachlage können wir es nicht verantworten, Prince Tagoe an irgendwelchen sportlichen Aktivitäten des Klubs teilnehmen zu lassen. Wir haben derzeit leider auch keine Anhaltspunkte dafür, dass sich dies zukünftig ändern wird. Vor diesem Hintergrund konnte daher das Arbeitsverhältnis mit dem Spieler nicht aufrechterhalten werden", bestätigte der Verein die Trennung von Tagoe.
Ghanaer will Rauswurf nicht akzeptieren
Der Ghanaer, der am 9. Juni einen Dreijahresvertrag unterschrieb, will seinen Rauswurf jedoch nicht akzeptieren. Den üblichen Medizincheck bei Vereinsarzt Pieter Beks hatte der ablösefrei vom saudi-arabischen Club Al-Ittifaq Dammam ins Kraichgau geholte Tagoe ohne Auffälligkeiten bestanden. Zudem soll eine kürzlich durchgeführte zweite Untersuchung bei einem anderen Herzspezialisten die erste Diagnose nicht bestätigt haben. "Hoffenheim ist darauf hingewiesen worden, dass die Kündigung auf jeden Fall unwirksam ist. Nach derzeitigem Stand der medizinischen Untersuchung ist nicht davon auszugehen, dass in irgendeiner Art und Weise die Spiellizenz für Prince Tagoe gefährdet ist", sagte Tagoes Anwalt Markus Buchberger.
Dem widersprach der Bundesligist. "Entgegen der Auffassung des Anwalts von Prince Tagoe müssen wir nach dem derzeitigen Stand der medizinischen Untersuchungen leider davon ausgehen, dass Prince Tagoe die Spiellizenz entzogen werden wird. Ein Untersuchungs-Ergebnis, das dieser Einschätzung widerspricht oder entgegensteht, liegt uns bis zum heutigen Tage nicht vor und ist uns auch nicht bekannt", teilt Hoffenheim mit. Im ersten Saisonspiel gegen Bayern München (1:1) stand Tagoe nicht im 1899-Kader. Sein Fehlen wurde vom Verein offiziell mit einer Grippe begründet.
Giftpfeile in Richtung München
Derweil haben Trainer Ralf Rangnick und Mäzen Dietmar Hopp im Streit mit Uli Hoeneß neue Giftpfeile in Richtung München gesandt. "Herr Hoeneß redet dummes Zeug", sagte Rangnick der "Rhein-Neckar- Zeitung". Er reagierte auf Aussagen von Hoeneß, in denen der Bayern-Manager nach dem 1:1 zum Liga-Auftakt die "Rambo-Attacke" von Mark van Bommel gegen Hoffenheims Isaac Vorsah verharmlost und das Opfer zum Täter gestempelt hatte. "Völliger Blödsinn. Niemand außer Hoeneß sieht das so. Es ist absurd zu sagen, dass da nichts war", echauffierte sich Rangnick. Auch Hopp goss neues Öl ins Feuer. "Man kann den Uli Hoeneß nicht mehr ernst nehmen. Wenn er das so gesehen hat, dann lebt er halt in einer Traumwelt", meinte Hopp.
Quelle: ntv.de, Von Eric Dobias, dpa