Fußball

Spielervater attackiert Moniz Kurioser Vorfall um Ex-HSV-Trainer sorgt für mächtig Ärger

Ricardo Moniz stand unter Beschuss.

Ricardo Moniz stand unter Beschuss.

(Foto: IMAGO/Geisser)

Ricardo Moniz erlebt beim FC Zürich sportlich erfolgreiche Zeiten, doch trotz des Erfolgslaufs gibt es mächtig Ärger beim Tabellenführer der Schweizer Super League: Eine Auswechslung führt zu einem Skandal. Der Trainer wird Zielscheibe eines Angriffs aus den eigenen Reihen.

Erste Runde im Schweizer Pokal, Zug 94 gegen den FC Zürich. Klingt für den internationalen Sportfreund erst mal nicht so spannend. Doch das Spiel der ersten Runde dürfte doch interessant sein. Nicht wegen des 2:0-Sieges des FC Zürich, immerhin Tabellenführer der Super League. Sondern wegen eines kuriosen Zwischenfalls: Nach der Auswechslung von Labinot Bajrami "näherte sich ein Zuschauer von der Haupttribüne der Trainerbank, schrie den Cheftrainer an und warf einen Schirm in seine Richtung", enthüllte der Verein später. "Wie sich schnell herausstellte, war es der Vater des ausgewechselten Spielers, der den FCZ-Cheftrainer attackierte." Der Schirmwurf habe Moniz "nur knapp verpasst".

Moniz, der einst für drei Spiele interimsweise beim Hamburger SV in der Bundesliga verantwortlich war, hatte zuvor Bajrami erst ein- und dann nach nur 20 Minuten wieder ausgewechselt, "nachdem der Spieler auf Anweisungen des Cheftrainers Ricardo Moniz mit sehr vulgärer Sprache reagiert hat", schreibt der Verein. Das gefiel Vater Bajrami offenbar überhaupt nicht.

"Wir verurteilen diese Aktion aufs Schärfste und werden uns gemeinsam mit Ricardo Moniz rechtliche Schritte vorbehalten", heißt es vom FC Zürich. Auch Moniz kommentierte den Vorfall beim SRF entsprechend: "So etwas habe ich noch nie erlebt. Das ist ein absoluter Tiefpunkt. Das wird Konsequenzen haben. Das ist nicht gut für das Talent." Bajrami, der seit 2021 für den FC Zürich spielt und zu dieser Saison aus dem Kader der U21 des Klubs in den Profikader geholt wurde, kam in der laufenden Saison erst einmal für die erste Mannschaft zum Einsatz. Die Auswechslung habe "nichts mit seiner Leistung zu tun, sondern mit seinem Verhalten dem Cheftrainer gegenüber", schreibt der FCZ. So habe der 19-Jährige eine Anweisung des Trainers mit einem "Fuck off" kommentiert, berichtete Moniz.

"Und dann wirst du so verarscht!"

Moniz steht erst seit dieser Saison beim FC Zürich in der Verantwortung - und hat in dieser Zeit schon für reichlich Aufsehen gesorgt: In der Super League führt der FCZ nach drei Siegen aus den ersten vier Spielen die Tabelle an. Doch es hatte schon Ärger um weitere Auswechslungen des Niederländers gegeben. Schon im ersten Saisonspiel hatte er den erst in der 26. Minute eingewechselten Neuzugang Doron Leidner relativ geräuschlos zur Pause wieder vom Platz genommen.

Eskaliert ist die Lage aber erstmals nach dem Qualifikations-Spiel zur Conference League gegen Vitória Guimarães. Da gönnte Moniz Angreifer Jonathan Okita ebenso nach seiner Einwechslung nur ein paar Minuten, bevor er ihn wieder auswechselte. Und schickte dem Nationalspieler des Kongo harte Worte hinterher. Man habe dem zuvor wechselwilligen Spieler "eine Chance gegeben, weil wir seine Qualität sehen – und dann wirst du so von ihm verarscht! Wer keine Lernbereitschaft zeigt, fliegt aus dem Kader." FCZ-Präsident Canepa stärkte seinem Trainer hinterher den Rücken - und verkündete, er hätte die Kritik noch drastischer formuliert. Gegen Zug durfte Okita dann immerhin wieder ran. Wie es mit Labinot Bajrami weitergeht, ist derzeit noch nicht bekannt.

Moniz hatte Red Bull Salzburg 2012 in Österreich zum Double geführt, danach ging der ehemalige Profi auf Wanderschaft: Elf verschiedene Klubs in zehn Ländern stehen in der Vita des Trainers. In Deutschland hatte Moniz außer für den Hamburger SV auch für den damaligen Zweitligisten 1860 München als Cheftrainer gearbeitet, war aber nach neun Ligaspielen entlassen worden.

Quelle: ntv.de, ter

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