Fußball jenseits der Alpen Luca Toni im Pech
26.04.2010, 12:24 UhrSchwerer Dämpfer für den AS Rom im Titelkampf der italienischen Fußball-Serie-A: Die Römer kassieren gegen Sampdoria Genua eine 1:2-Heimniederlage und liegen nun drei Runden vor Schluss zwei Punkte hinter Titelverteidiger Inter Mailand. Und für Luca Toni läuft es auch nicht rund.
Doppelter Rückschlag für Luca Toni. Im Meisterschaftsduell mit Titelverteidiger Inter Mailand (73 Punkte) hat sein AS Rom (71) drei Spieltage vor Saisonende die Tabellenführung verspielt. Der Titel ist in Gefahr und die eigene Zukunft plötzlich ungewiss. Denn die Römer scheinen den vom FC Bayern München ausgeliehenen Fußball-Profi gar nicht mehr zu wollen. "Er ist wieder auf dem Markt", titelte die "Gazzetta dello Sport".
Seitdem Kapitän Francesco Totti wieder fit ist, sinkt der Stern des Weltmeisters von 2006 in der Ewigen Stadt. Toni droht wieder die Reservistenrolle, sein Comeback in der Nationalmannschaft bei der WM in Südafrika rückt in weite Ferne. Der Mittelstürmer sei den Römern zu alt, zu teuer und zu fordernd, berichtete die "Gazzetta". Statt den bald 33-Jährigen zum Saisonende wie zunächst geplant endgültig zu verpflichten, suche Rom nun einen jüngeren Stürmer, der nicht so viel koste und auch mal ein paar Spiele als Ersatzmann akzeptiere.
Die Begeisterung ist abgekühlt
Der Grund für die abgekühlte Begeisterung für Toni: Die mit so vielen Vorschusslorbeeren bedachte Kombination Totti-Toni funktioniere nicht. Und da Roms Urgestein Totti nicht zur Disposition stehe, müsse Toni gehen. Vor dem Spiel gegen Genua hatte das "To-To"- Gespann in 166 gemeinsam gespielten Minuten kein einziges Tor erzielt.
Roms Trainer Claudio Ranieri ließ Toni deshalb in den vergangenen beiden Spielen erstmal auf der Bank. Auch gegen Sampdoria kam der Angreifer erst in der 67. Minute und fand anschließend keine richtige Bindung zum Spiel. Von Italiens Sportzeitungen hagelte es am Montag schlechte Noten. Für die "Gazzetta" gehörte er gar zu den schwächsten Römern, Totti dagegen sei der beste gewesen.
In der 14. Minute hatte Totti die Gastgeber in Führung gebracht. Giampaolo Pazzini riss die Römer aber dann mit seinen beiden Toren (7./40. Minute) aus allen Titelträumen. "Wir müssen uns wieder erheben und die restlichen drei Spiele gewinnen", forderte Roms Trainer Claudio Ranieri. Aber der ehemalige Juve-Coach macht sich keine Illusionen: "Jetzt hängen wir von Inter ab."
Inter gibt sich keine Blöße
Und die Mailänder gaben sich beim 3:1-Sieg gegen Atalanta Bergamo am Wochenende keine Blöße. Das Restprogramm ist für beide Teams ähnlich schwer. Vielleicht aber werden die Mailänder durch die Champions League ja doch noch abgelenkt, hoffen die Tifosi in Rom. Ein Erfolg im Halbfinal-Rückspiel am Mittwochabend beim FC Barcelona und ein Einzug ins Finale könnte Inter aber auch noch mehr Selbstvertrauen geben. Inter peilt in diesem Jahr das Triple an.
Hinter dem Spitzenduo verteidigte der AC Mailand (64) trotz einer 1:3-Niederlage im Verfolgerduell beim Fünften US Palermo (58) Platz drei. Sampdoria (60) kletterte durch den Sieg im römischen Olympiastadion auf Rang vier. Auf Rang sechs folgt Rekordmeister Juventus Turin (54), der Bari 3:0 schlug.
Quelle: ntv.de, dpa/sid