Karazor bleibt weiter in U-Haft "Machen uns Sorgen" um inhaftierten VfB-Star
30.06.2022, 18:51 Uhr
Atakan Karazor sitzt weiterhin in Untersuchungshaft.
(Foto: picture alliance / SvenSimon)
Atakan Karazor sitzt in Spanien weiter in Untersuchungshaft. Dem Fußball-Profi des VfB Stuttgart wird offenbar eine Vergewaltigung vorgeworfen. Seine Kollegen in der Heimat sorgen sich um den Mittelfeldspieler.
Die Fußballer des Bundesligisten VfB Stuttgart sind in Gedanken bei ihrem inhaftierten Kollegen Atakan Karazor. "Ich habe im Urlaub davon erfahren. Klar sprechen wir in der Kabine darüber und machen uns Sorgen um Ata", sagte Torwart Florian Müller der "Bild"-Zeitung. Mittelfeldspieler Karazor war im Urlaub festgenommen worden und sitzt seither in Spanien in Untersuchungshaft.
Der 25-Jährige hatte sich in der vergangenen Saison in Stuttgart zum Bundesliga-Stammspieler entwickelt, fehlt bisher aber in der Vorbereitung auf die kommende Spielzeit. "Ata war in der letzten Saison sehr wichtig, hat dem Team viel gegeben. Jeder beim VfB kennt seinen Wert", erklärte Müller.
Nach Angaben des VfB Stuttgart war Karazor auf Ibiza festgenommen worden. Der 25-Jährige bestreite aber jede strafbare Handlung. Was Karazor vorgeworfen wird, wollten die Schwaben nicht sagen. "Da es sich um ein laufendes Verfahren handelt, bitten wir um Verständnis, dass sich der VfB vorerst nicht weiter äußern kann." Die Polizei auf Ibiza hatte nur die Festnahme von zwei Deutschen bestätigen wollen. Sie würden von einer jungen Spanierin der Vergewaltigung beschuldigt.
Lange Untersuchungshaft droht
Bisher ist nicht juristisch geklärt, ob Karazor und sein Bekannter schuldig sind oder nicht. Wie die "Bild" berichtete, muss der 25-Jährige bis auf Weiteres im Gefängnis auf Ibiza in Untersuchungshaft bleiben. Laut der Zeitung leidet die balearische Justiz derzeit unter akutem Richtermangel und kann den Fall aktuell noch gar nicht vor Gericht aufrollen und verhandeln.
Die Vorsitzende des Obersten Gerichtshofs der Balearen soll laut "Bild" nun bekannt gegeben haben, dass es aufgrund 21 fehlender Richter zu erheblichen Verschiebungen im Ablauf der einzelnen Anhörungen und Prozesse komme. Nach Expertenmeinungen könnte sich das Vorsorge-Untersuchungsverfahren noch mehrere Monate lang hinziehen. Über diesen Zeitraum müsste Karazor wohl in jedem Fall in Haft bleiben.
Quelle: ntv.de, ter/dpa