Fußball

Kommt die Babyface-Bundesliga? Moukoko könnte schon bald debütieren

Youssoufa Moukoko ist das größte Talent von Borussia Dortmund.

Youssoufa Moukoko ist das größte Talent von Borussia Dortmund.

(Foto: imago images/Kirchner-Media)

Nuri Sahin könnte womöglich bald als jüngster Spieler der Bundesliga-Geschichte abgelöst werden. Die Deutsche Fußball Liga plant offenbar, die Altersgrenze im Profibereich herabzusetzen. So könnte BVB-Supertalent Youssoufa Moukoko schneller als gedacht sein Debüt im Oberhaus geben.

Bühne frei für die Babyface-Bundesliga: Top-Talente sollen zukünftig schon mit 16 Jahren im deutschen Profifußball eingesetzt werden dürfen. Nach Informationen des Sportinformationsdienstes gibt es Pläne bei der Deutschen Fußball Liga, die Spielern wie Youssoufa Moukoko von Borussia Dortmund den frühen Schritt in die Bundesliga oder die 2. Liga ermöglichen würden. Demnach plädieren die DFL-Kommissionen Fußball und Nachwuchsleistungszentren für eine Änderung der Bestimmungen in der "Lizenzordnung Spieler" (LOS), die von der Versammlung der Erst- und Zweitligisten im März beschlossen werden könnte.

Laut der "Bild"-Zeitung und der "Welt" hat Dortmund bereits einen entsprechenden Antrag für das Treffen der Profivereine angekündigt. Derzeit orientiert sich der Profifußball an den Regelungen des Deutschen Fußball-Bundes. Dort ist festgehalten, dass Nachwuchsspieler entweder ihr 18. Lebensjahr vollendet haben oder zum jüngeren Jahrgang der U19 gehören müssen, um bei den Aktiven eingesetzt werden zu können. Sollte die DFL-Versammlung die LOS ändern, hätte das nur für die Bundesliga und die 2. Liga Gültigkeit. Eine Zustimmung des DFB wäre dafür nicht nötig.

Bisher ist der Deutsch-Türke Nuri Sahin als jüngster Spieler in der Bundesliga-Geschichte für Dortmund aufgelaufen. Der mittlerweile 31-Jährige, der seit 2018 bei Werder Bremen unter Vertrag steht, gehörte dem jüngeren U19-Jahrgang an und war im August 2005 genau 16 Jahre und 335 Tage alt. Ein möglicher neuer Rekordhalter könnte 335 Tage jünger sein.

Bundesliga würde gleichziehen

Momentan haben viele Klubs herausragende Talente in ihren Nachwuchsmannschaften, die sie möglicherweise schon mit 16 Jahren zum Einsatz bringen wollen. Der bekannteste Spieler ist Moukoko, der erst 15 Jahre alt ist und im November 16 wird. Der in Kamerun geborene Stürmer lebt seit 2014 in Deutschland, seit 2016 trägt er das BVB-Trikot. Sein Ausbildungsvertrag bei den Westfalen läuft bis 2022, das derzeit gültige Reglement würde einen Einsatz bei den Profis ab August 2021 ermöglichen.

Sollte die DFL die Altersgrenze senken, würde sie dem Beispiel der anderen europäischen Topligen (England, Spanien, Italien, Frankreich) folgen. In anderen Sportarten wie beim Turnen oder im Tennis sind junge Gesichter in der Elite längst keine Seltenheit mehr. So ist die 15 Jahre alte US-Amerikanerin Coco Gauff bereits seit 2018 Tennisprofi und hat im vergangenen Jahr ihr erstes Turnier gewonnen.

Für das größte Aufsehen im Fußball sorgte zuletzt "Wunderkind" Ansu Fati vom FC Barcelona. Mit 17 Jahren und 40 Tagen hat sich das Supertalent aus Guinea-Bissau im Dezember zum jüngsten Torschützen in der Champions League gekrönt. Bei seinem Debüt in der spanischen Liga war Fati erst 16, Ende August 2019 hatte er sich im Alter von 16 Jahren und 304 Tagen als jüngster Liga-Torschütze in die Klubhistorie eingetragen. Die Ausstiegsklausel Fatis wurde daraufhin auf 170 Millionen Euro angehoben. Ähnliches könnte der BVB mit Moukoko planen. Der Angreifer, der zu seinem 15. Geburtstag ein Barca-Trikot von seinem Idol Lionel Messi geschenkt bekam, stellte in der vergangenen Saison mit 50 Toren in der U17-Bundesliga einen Rekord auf. Für den DFB bestritt Moukoko bislang vier U16-Länderspiele.

Quelle: ntv.de, Alexander Sarter, sid

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