Fußball

Europa-Pokal Mut und Moneten für Hertha

Mit dem ersten Sieg im heimischen Olympiastadion seit 130 qualvollen Tagen zieht Hertha BSC in die Zwischenrunde der Europa Liga ein. In einem lange Zeit trostlosen Spiel vor nur 14.417 Zuschauern erzwingt der Serbe Gojko Kacar gegen Sporting Lissabon den 1:0 (0:0)-Sieg.

Der Herthaner Gojko Kacar erzielte das einzige Tor des Abends.

Der Herthaner Gojko Kacar erzielte das einzige Tor des Abends.

(Foto: REUTERS)

Damit sicherte sich das abgeschlagene Bundesliga-Schlusslicht in der Gruppe D Platz zwei hinter den Portugiesen. Der Erfolg gegen den 18-maligen portugiesischen Fußball-Meister beschert den schwer angeschlagenen Berlinern eine Woche vor Weihnachten zumindest weitere Auftritte auf der europäischen Bühne und eine finanzielle Millionen-Zugabe.

"Wir freuen uns darauf. Das ist überhaupt kein Nachteil für die Bundesliga, im Gegenteil", sagte Hertha-Trainer Friedhelm Funkel. "Jede zusätzliche Einnahme ist natürlich Gold wert", ergänzte der Coach, der zuvor neben dem wirtschaftlichen Aspekt auch das "Renommee" hervorgehoben hatte.

"Es war nicht einfach"

Herthaner Spieler stürzen sich auf den Torschützen.

Herthaner Spieler stürzen sich auf den Torschützen.

(Foto: REUTERS)

Dafür tat seine Elf allerdings zunächst nicht allzu viel. Die eisigen Temperaturen von minus drei Grad schien auch die Spiellust seiner Profis zu lähmen. Beide Teams agierten in den ersten 45 Minuten verhalten bis lethargisch. Der überraschend von Beginn an aufgebotene Artur Wichniarek hatte die erste Chance (24.), entschied sich aber für eine Kopfball-Rückgabe statt den Abschluss zu suchen.

"Es war nicht einfach, gegen eine spielstarke Mannschaft wie Sporting Geduld aufzubringen", resümierte Funkel. "Aber wir haben jetzt auch bewiesen, dass wir mit der zusätzlichen Belastung umgehen können."

Gäste ohne Gefahr vorm Tor

Nach 69 Minuten wurde der wieder einmal wirkungslose Pole gegen Waleri Domowtschijski ausgewechselt - eine Minute später fiel die Hertha-Führung, als Kacar nach einer Flanke von Maximilian Nicu mit Hilfe des Sporting-Verteidigers Leandro Grimi den Ball aus kurzer Distanz über die Linie drückte. Die bereits für die erste K.o.-Runde qualifizierten Gäste boten zwar spielerisch die sehenswerteren Aktionen, kamen aber kaum gefährlich vor das Tor der Berliner. Der seit genau einem Monat tätige Coach Carlos Carvahal leistete sich zudem den Luxus, auf Stürmerstar Liedson zu verzichten.

Bei der Hertha dagegen wurde deutlich, dass ein schlagkräftiger Stürmer fehlt. Erste Aufgabe für den Hauptstadt-Club ist daher die Verstärkung des Kaders, um in der Winterpause für das Wunder Klassenverbleib aufzurüsten. Ob Theofanis Gekas von Bayer Leverkusen kommt, soll sich bis zum Wochenende entscheiden.

Drobny rettet den Sieg

In ihrem vorletzten Spiel in diesem Jahr taten sich die Berliner, bei denen Kapitän Arne Friedrich (Leistenverletzung), Patrick Ebert (Magen-Darm-Probleme) und der gesperrte Brasilianer Raffael fehlten, auch nach dem Seitenwechsel schwer. Nach vorne ging bis zum Tor kaum etwas, nach hinten allerdings bestand auch wenig Gefahr.

Kacar beseitigte schließlich sämtliche Zweifel. Erfreulich zudem aus Sicht der Berliner: Drei Tage vor dem Liga-Spiel beim FC Bayern München gab Neuzugang Florian Kringe nach langer Verletzungspause in den letzten fünf Minuten sein Comeback. Drei Minuten vor dem Ende rettete der beste Berliner, Torwart Jaroslav Drobny, mit einer starken Parade gegen Carlos Saleiro den dritten Gruppensieg und das Weiterkommen.

Quelle: ntv.de, Jens Mende, dpa

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