Sportdirektor unzufrieden beim DFB Sammer kokettiert mit Rücktritt
10.10.2010, 16:56 UhrWeil er beim Deutschen Fußball-Bund nicht mehr so viel zu sagen hat, wie er gerne möchte, soll sich Sportdirektor Matthias Sammer gedanklich mit seinem Rücktritt beschäftigen. Fragen dazu weicht er allerdings aus. "Ob mich irgendwann etwas anderes reizt, ist jetzt nicht vorherzusehen."

"Es gibt sicher einige Fragen, die ich beantworten muss": Matthias Sammer.
(Foto: picture alliance / dpa)
Für DFB-Sportdirektor Matthias Sammer ist das Kompetenzgerangel mit Bundestrainer Joachim Löw noch nicht ausgestanden. Spekulationen über einen Rücktritt zum Jahresende wies der 43-Jährige aber energisch zurück. "Die einzige Realität ist, dass ich einen Vertrag habe. Es gibt keine Gespräche und keine Überlegungen, diesen nicht zu erfüllen", sagte Sammer.
Zuvor hatte er im Interview mit dem Kölner "Express" Dissonanzen innerhalb des Deutschen Fußball-Bundes angedeutet. "Es gibt sicherlich einige Fragen, die ich beantworten muss", sagte er. Welche Fragen ihn beschäftigen, ließ Sammer allerdings offen: "Dazu will ich mich jetzt öffentlich nicht äußern."
Kompetenzstreit mit Bundestrainer Joachim Löw
Hintergrund immer wieder aufkommender Spekulationen um einen vorzeitigen Rückzug Sammers ist der Kompetenzstreit mit DFB-Präsident Theo Zwanziger und Bundestrainer Löw um die Verantwortlichkeit für die U-21- Nationalmannschaft und Trainer Rainer Adrion. Löw hatte sich mit seiner Forderung, an Adrion festzuhalten, durchgesetzt. "Wenn ich den Gedankengang hätte, meinen Vertrag nicht zu erfüllen, würde ich dies mit dem Präsidenten und dem Generalsekretär Wolfgang Niersbach besprechen. Solch ein Gespräch ist aber weder anberaumt noch habe ich vor, es zu führen", sagte Sammer.
Seine Aufgabe als DFB-Sportdirektor bezeichnete Sammer in dem Zeitungsinterview als "äußerst reizvoll". Er gehe davon aus, dass er unter den aktuellen Bedingungen beim Verband noch "inhaltlich" arbeiten könne. Die Frage, ob ihn eine Rückkehr als Trainer ins Bundesliga-Geschäft reize, beantwortete er ebenfalls ausweichend. "Ob mich irgendwann etwas anderes reizt, ist jetzt nicht vorherzusehen", sagte Sammer, der zuletzt als möglicher Nachfolger bei seinem ehemaligen Verein VfB Stuttgart für den glücklosen Trainer Christian Gross gehandelt wurde. "Nochmals: Ich äußere ich mich nicht zu solchen Spekulationen", sagte Sammer.
Quelle: ntv.de, dpa