"Versuch, Wechsel zu erzwingen" Sportchef wirft eigenem Profi Sabotage vor
19.09.2020, 18:52 Uhr
Ob Philipp Hofmann noch einmal für den KSC auflaufen wird, erscheint derzeit fraglich.
(Foto: picture alliance/dpa)
Der Karlsruher SC erlebt einen ärgerlichen Start in die neue Zweitliga-Saison: Der Klub verliert seine Auftaktbegegnung und muss sich mit einem Spieler auseinandersetzen, dem der eigene Chef ein ganz unsauberes Spiel vorwirft.
Egal, wie die Geschichte zwischen Fußball-Zweitligist Karlsruher SC und seinem Stürmer Philipp Hofmann weitergeht, ist jetzt schon klar: Für alle beteiligten Parteien war das, was am ersten Spieltag der neuen Saison abgelaufenen ist, beschädigend.
Zum Zweitliga-Auftakt hatte der Torjäger nämlich offenbar andere Pläne, als für den KSC bei Hannover 96 aufzulaufen. Das sagt sein Sportchef Oliver Kreuzer am Sky-Mikrofon: "Philipp hat uns gestern informiert – den Trainer und mich – dass er sich nicht imstande fühlt, heute aufzulaufen. Dementsprechend spielt er heute nicht. Ich glaube nicht, dass es ihm körperlich schlecht geht. Das ist vielleicht ein letzter Versuch, den Wechsel zu erzwingen." Was im Klartext heißt: Kreuzer unterstellt seinem Stürmer, dass der nicht mehr bereit ist, für den KSC aufzulaufen, obwohl er es könnte. So saß Hofmann zu Spielbeginn auf der Bank, der Karlsruher SC verlor das Spiel mit 0:2.
Der Hintergrund: Philipp Hofmann, der in der vergangenen Zweitligasaison mit 17 Treffern in 33 Spielen der torgefährlichste Stürmer der Badener war, steht offenbar vor einem Wechsel zum Bundesligisten Union Berlin. Das bestätigt auch Kreuzer, der aber auch deutlich macht, dass ein Transfer noch lange nicht in trockenen Tüchern ist: "Momentan passt es nur für Union und Philipp, aber nicht für den KSC. Dementsprechend bleibt Philipp - Stand heute - beim KSC."
Es geht natürlich ums Geld. "Was kolportiert wurde in den Medien, fünf Millionen Euro, das ist weit weg von dem, was wir uns vorstellen. Aber wir sind auch noch weit weg von dem, was Union Berlin sich vorstellt." Union muss nach dem Abgang von Stürmer Sebastian Andresson zum 1. FC Köln für Ersatz sorgen. Für den Schweden hatten die Köpenicker rund sechs Millionen Euro kassiert.
Für Hofmann, der bei der 0:2-Niederlage des KSC auch trotz Rückstandes nicht mehr eingewechselt wurde, ist die Tür in Karlsruhe ungeachtet der Entwicklung der Transfergeschichte weiter offen - eine "mentale Gesundung" vorausgesetzt: "Wenn Philipp am Montag oder Dienstag wieder in die Trainingswoche startet und gut trainiert, sich dann auch mental wieder bereit fühlt gegen Bochum zu spielen, dann wird er spielen", versprach - oder drohte, je nach Lesart - Kreuzer.
Quelle: ntv.de, ter