Fußball

Packung statt Fair-Play Tapfere Corona-Notelf darf nur einmal jubeln

FK Rostow musste mit einer Junioren-Mannschaft gegen Sotchi antreten - und durfte immerhin ein Tor bejubeln.

FK Rostow musste mit einer Junioren-Mannschaft gegen Sotchi antreten - und durfte immerhin ein Tor bejubeln.

(Foto: imago images/ITAR-TASS)

Auch der russische Profi-Fußball kehrt aus der Corona-Pause wieder zurück und erlebt einen Auftakt mit ganz bitterem Beigeschmack: Der Gegner des coronageplagten FK Rostow besteht auf der Austragung der Partie - und feiert einen Kantersieg über eine Junioren-Mannschaft des Vereins.

Der russische Fußball-Erstligist FK Rostow hat beim Restart der Meisterschaft mit seinem Nachwuchsteam 1:10 gegen den FK Sotschi verloren. Nachdem sich sechs Spieler aus dem Profikader mit dem Coronavirus infiziert hatten, trat Rostow am Freitag ausschließlich mit Jugendspielern an, die zuvor noch keine Erstliga-Partie bestritten hatten.

Der Älteste im Team war 19 Jahre alt, der Kader des Tabellenvierten bestand weiter aus zwei 16-Jährigen, zwölf 17-Jährigen und drei 18-Jährigen. "Wir waren nur im Bezug auf körperliche Merkmale schwächer als unsere Gegner", sagte der 17-jährige Roman Romanow, der für Rostow traf, bei Match TV. Er hatte schon in der 1. Minute das einzige Tor für sein Team geschossen. Nachdem Rostows kompletter Profikader in eine zweiwöchige Quarantäne geschickt worden war, wollte der Verein die Partie verlegen.

Noch am Mittwoch sah es so aus, als würde das Spiel nicht stattfinden können. Sotschi bestand aber auf die schnelle Austragung, da die Mannschaft nur vier Punkte von einem Relegationsplatz trennen. Immerhin gab es ein Lob vom Vereinspräsidenten: "Unsere Jungs sind großartige Männer", wird Artasches Arutjunjants auf der Internetseite des Klubs zitiert. "Das ist alles, was zählt. Diese Jungs sind zukünftige Meister."

Die Profi-Mannschaft von FK Rostow kann vorläufig weiter nicht am Spielbetrieb teilnehmen, wann dies wieder möglich ist, kann zurzeit nicht beantwortet werden. Denn auch an Training ist derzeit nicht zu denken. Dass in Russland erst gut einen Monat später als in Deutschland wieder Fußball gespielt wird, hängt mit der hohen Infektionszahl zusammen. Mehr als eine halbe Million Menschen haben sich mit dem Coronavirus infiziert. So schlimm wie Russland hat es kein anderes Land in Europa getroffen. Noch immer kommen täglich rund 8000 Neuinfektionen hinzu. Mehr als 7000 Menschen starben. Die Liga soll bis zum 22. Juli beendet werden.

Quelle: ntv.de, ter/sid

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen