Fußball

Rubiales' sexueller Übergriff Trainerteam der spanischen Weltmeisterinnen tritt zurück

Das Team um Jorge Vilda tritt zurück, der Cheftrainer hält aber zu Verbandschef Luis Rubiales.

Das Team um Jorge Vilda tritt zurück, der Cheftrainer hält aber zu Verbandschef Luis Rubiales.

(Foto: IMAGO/Sports Press Photo)

Die Luft wird dünner für Luis Rubiales: Aus Solidarität mit Jennifer Hermoso tritt fast das gesamte Trainerteam der spanischen Nationalelf zurück. Auch Trainer und Trainerinnen von Jugendmannschaften schließen sich an, der Coach der Herren-Nationalmannschaft übt ebenfalls deutliche Kritik.

Im Skandal um das spanische Nationalteam der Frauen hat fast das gesamte Trainerteam der Weltmeisterinnen aus Solidarität mit der Spielerin Jennifer Hermoso seinen Rücktritt erklärt. Cheftrainer Jorge Vilda, der bisher fest zum umstrittenen und vom Weltverband FIFA vorläufig suspendierten Verbandschef Luis Rubiales steht, verlor damit sein gesamtes Team, wie die spanische Zeitung "Mundo Deportivo" und andere Medienberichteten. Auch Trainer und Trainerinnen von Jugendmannschaften hätten sich dem Schritt angeschlossen, darunter auch die für die Mannschaften der U19 und U17 zuständigen Sonia Bermúdez und Kenio Gonzalo.

In einer Erklärung, die den Zeitungen vorlag, kritisierten die Unterzeichnenden das Verhalten von Rubiales und dessen aggressive Rede vom Vortag. So seien vor allem weibliche Funktionäre gezwungen worden, bei der außerordentlichen Sitzung der Generalversammlung des Verbandes in der ersten Reihe zu sitzen, um so den falschen Eindruck zu erwecken, sie stünden zum Fußballboss.

Verband bezichtigt Hermoso der Lüge

Auch der Trainer der spanischen Männer-Nationalmannschaft, Luis de la Fuente, hat das Verhalten von Rubiales am Samstag als "falsch" kritisiert. "Ich verurteilte das falsche und unangemessene Verhalten des Präsidenten des Verbandes", sagte de la Fuente in einer Erklärung, die von der staatlichen Nachrichtenagentur EFE verbreitet wurde.

Rubiales hatte bei der Siegerehrung nach dem gewonnenen WM-Finale am vergangenen Sonntag Hermoso auf den Mund geküsst. Rubiales wies die Schuld von sich, sprach von einem "einvernehmlichen Kuss" und nannte die Aufregung "idiotisch". Hermoso fühlt sich hingegen als "Opfer eines Übergriffs" und streitet die Einvernehmlichkeit vehement ab. Einen Rücktritt lehnte der Verbandsboss auf der außerordentlichen Generalversammlung am Freitag aber ab. Die FIFA-Disziplinarkommission prüft in ihrem Verfahren einen Verstoß Rubiales' gegen Artikel 13 des eigenen Reglements, der mit "beleidigendes Verhalten und Verstöße gegen die Grundsätze des Fairplay" überschrieben ist.

Die Funktion von Rubiales im spanischen Verband übernahm für die Zeit der Suspendierung sein Vize Pedro Rocha Junco. Rubiales ist auch Vizepräsident der Europäischen Fußball-Union UEFA. Unterdessen veröffentlichte der Verband eine weitere Erklärung, in der er Hermoso in Sachen der nicht vorhandenen Einvernehmlichkeit erneut der Lüge bezichtigte. Zudem unterstellte der RFEF Hermoso, ihre Erklärungen würden ihr sozusagen von der Spielerinnengewerkschaft FutPro vorgegeben.

Quelle: ntv.de, dbe/dpa

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