Manipulation mit Gelben Karten? U21-Nationalspieler wegen Betrugsvorwurf festgenommen
14.01.2025, 18:13 Uhr
Salas ist aus der Jugend des FC Sevilla in den Profikader aufgestiegen, im November 2024 debütierte er für Spaniens U21-Nationalteam.
(Foto: IMAGO/Samuel Carreno)
Erstmals seit 2013 hat der FC Sevilla in der vergangenen Saison die Qualifikation für den Europapokal verpasst, in den letzten Liga-Spielen ging es für den spanischen Klub um nichts mehr. Dennoch rücken diese Partien jetzt in den Fokus: Verteidiger Kike Salas wird Wettbetrug vorgeworfen.
In der Schlussphase der vergangenen Saison entdeckte Kike Salas offenbar seine aggressive Seite. Vom 30. bis zum 38. Spieltag der spanischen Fußball-Liga sammelte der Verteidiger des FC Sevilla in acht Einsätzen sieben Gelbe Karten, nachdem er zuvor in 15 Auftritten vorher nur dreimal verwarnt worden war. Diese plötzliche Häufung machte anscheinend auch die Ermittlungsbehörden neugierig. Und so ist der spanische U21-Nationalspieler jetzt festgenommen worden: Ihm wird Wettbetrug vorgeworfen. Salas soll die Gelben Karten demnach absichtlich gesammelt haben, nachdem zuvor Freunde Wetten darauf platziert hatten.
Der 22-Jährige wurde Medienberichten zufolge nach der polizeilichen Maßnahme in seinem südöstlich von Sevilla gelegenen Wohnort Morón de la Frontera bereits dem Haftrichter vorgeführt, durfte jedoch unter Auflagen wieder gehen. Der spanischen Zeitung "Marca" zufolge habe Salas sein Recht auf Aussageverweigerung genutzt und sein Mobiltelefon übergeben. Auch gegen zwei Personen aus dem Umfeld des Sevilla-Profis wird laut "Marca" ermittelt. Dort heißt es außerden, dass die Ermittler von etwa 30 relevanten Sportwetten und einem daraus erzielten Gewinn von mindestens 10.000 Euro ausgehen.
Für den Europa-League-Rekordsieger FC Sevilla ging es an den letzten Spieltagen der Saison 2023/24 um nichts mehr - die Europapokalplätze waren bereits außer Reichweite, der Vorsprung auf die Abstiegsränge groß genug. Die Andalusier kamen schließlich auf Rang 14 ein, es war das schwächste Abschneiden seit dem bislang letzten Abstieg in die 2. Liga als abgeschlagenes Schlusslicht im Jahr 2000. Damit verpassten sie zudem erstmals seit 2013 die Qualifikation für einen internationalen Wettbewerb.
Nach Informationen der Nachrichtenagentur AFP bereitet die spanische Liga einen Antrag vor, im Prozess gegen Salas als Nebenkläger auftreten zu können. Der FC Sevilla hat sich zu den Vorwürfen gegen seinen Abwehrspieler, der aus der eigenen Nachwuchsabteilung stammt und dessen Vertrag erst vor wenigen Wochen bis 2029 verlängert worden war, bislang nicht öffentlich geäußert.
Quelle: ntv.de, tsi