Fußball

Hoeneß übernimmt Rettungsmission VfB Stuttgart wirft Trainer Bruno Labbadia raus

Bruno Labbadia ist nicht mehr Trainer des VfB Stuttgart.

Bruno Labbadia ist nicht mehr Trainer des VfB Stuttgart.

(Foto: Tom Weller/dpa/Archivbild)

Im Januar übernimmt Bruno Labbadia den VfB Stuttgart auf Platz 16 der Fußball-Bundesliga, drei Monate und nur einen Sieg in elf Spielen später ist der Klub Letzter. Nun trennt sich der VfB Stuttgart von seinem verhinderten Retter. Mit dem Nachfolger kehrt ein prominenter Name zurück.

Nach 120 Tagen ist Bruno Labbadias Rettungsmission beim VfB Stuttgart gescheitert. Der Tabellenletzte der Fußball-Bundesliga hat sich nach nur einem Sieg aus elf Bundesligaspielen von dem 57 Jahre alten Trainer getrennt. Das 0:3 beim 1. FC Union Berlin am Samstag - die siebte Niederlage der Schwaben unter Labbadia in den vergangenen neun Spielen in der Meisterschaft - war zu viel.

Wie der Klub mitteilte, wird sich nun Sebastian Hoeneß an der Rettung der Schwaben versuchen. Hoeneß, Sohn des langjährigen Klubmanagers Dieter Hoeneß, war vor der laufenden Saison beim Konkurrenten TSG Hoffenheim entlassen worden und war seitdem ohne Job. Mit dem Viertelfinale am Mittwoch (18 Uhr/Sky und im Liveticker auf ntv.de) im DFB-Pokal beim Zweitligisten 1. FC Nürnberg wartet schon vor dem Abstiegsduell beim VfL Bochum am Sonntag gleich die erste schwere Bewährungsprobe auf den neuen Coach.

Labbadia hatte am Sonntag zunächst noch das Training geleitet, die Verantwortlichen um Vorstandschef Alexander Wehrle führten parallel Gespräche über seine Zukunft. Nach weiteren Verhandlungen am Montag sind sie zu dem Ergebnis gekommen, dass es für Labbadia am Neckar nicht weitergehen wird. Noch am Mittag hatte Sportdirektor Fabian Wohlgemuth gegenüber "Bild" verkündet: "Stand jetzt ist Bruno Labbadia noch Trainer."

Absturz statt Rettung

Seit seiner Amtsübernahme am 5. Dezember gewannen die Stuttgarter in der Bundesliga nur ein Spiel, vor gut zwei Wochen waren sie auf den letzten Platz abgerutscht. Übernommen hatte Labbadia die Schwaben vor dem 16. Spieltag auf dem Relegationsrang 16. Der dritte Abstieg des fünfmaligen deutschen Meisters seit 2016 rückt nun immer näher, der Rückstand auf den rettenden Platz 15 beträgt mittlerweile fünf Punkte. Seit Labbadias Amtsantritt verlor der Klub im Abstiegskampf sechs Punkte auf den FC Schalke und sieben Punkte auf den VfL Bochum.

Nach dem Aus von Coach Pellegrino Matarazzo Mitte Oktober und dem Intermezzo von Michael Wimmer als Interimslösung war Labbadia, der zuvor einige Klubs vor dem Abstieg bewahrt, den VfB Stuttgart aber geradewegs in den Abwärtsstrudel geführt hatte, der dritte Coach in dieser Saison, unter dem keine Leistungssteigerung gelungen war. Auch mit dem VfB hatte er in seiner ersten Amtszeit zwischen 2010 und 2013 den Klassenerhalt geschafft. "Wir haben drei Trainer, alle mit einem sehr unterschiedlichen Profil. Das heißt, den Alleinschuldigen werden wir nicht finden", hatte Sportdirektor Fabian Wohlgemuth am Samstag gesagt - und ein Bekenntnis zu Labbadia vermieden.

Nicht nur "unmittelbare Wirkung" wichtig

Mit Sebastian Hoeneß übernimmt nun ein ehemaliger Jugendspieler des VfB Stuttgart die Verantwortung für den Klassenerhalt - aber auch darüber hinaus: "Sebastian Hoeneß hat bereits wichtige Erfahrungen in der Bundesliga gesammelt und kennt zudem als Trainer den Nachwuchs- und den Übergangsbereich sehr gut", sagte der Vorstandsvorsitzende Alexander Wehrle.

Und Sportdirektor Wohlgemuth präzisierte: "Es geht um die unmittelbare Wirkung, aber auch um das, was wir über die Saison hinaus beim VfB vorantreiben wollen." Hoeneß hat einen Vertrag bis 2025 unterschrieben, der auch für die 2. Bundesliga gilt. Er habe "unter Beweis gestellt, dass er Mannschaften führen und gleichzeitig auch die Entwicklung einzelner Spieler sehr positiv beeinflussen kann", sagte Wohlgemuth über seinen neuen Trainer. "Sebastian kennt als Trainer beides, den Umgang mit Toptalenten im Nachwuchsbereich und den Profifußball – er wird schnell die richtige Ansprache finden."

Hoeneß war als Trainer unter anderem im Nachwuchsbereich von RB Leipzig und beim FC Bayern tätig. Mit der zweiten Mannschaft des FC Bayern feierte der 40-Jährige die Meisterschaft in der 3. Liga. In der Bundesliga trainierte er zwei Jahre lang die TSG Hoffenheim. Vor der laufenden Saison musste Hoeneß seinen Posten jedoch wieder räumen - trotz Platz 9. Nun trifft man sich im Abstiegskampf wieder: Hoffenheim steht aktuell auf dem rettenden Platz 15 - fünf Punkte vor dem VfB Stuttgart.

Quelle: ntv.de, ter/dpa

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