"Ich bin dann erstmal raus" Weltmeister Khedira beendet seine Karriere
19.05.2021, 17:39 Uhr
Der nächste Rio-Weltmeister macht Schluss: Sami Khedira beendet seine Karriere. Der Mittelfeldspieler wird am Samstag zum letzten Mal als Profi auflaufen. Der ehemalige Fußball-Nationalspieler blickt mit großer Dankbarkeit auf eine erfolgreiche Laufbahn zurück.
Italienischer Meister mit Juventus Turin, deutscher Meister mit seinem Jugendklub VfB Stuttgart, spanischer Meister, Champions-League-Sieger mit Real Madrid - und vor allem Weltmeister: Sami Khedira blickt auf eine große Laufbahn zurück, aber in wenigen Tagen ist Schluss: Wenn am Samstag das Bundesligaspiel von Khediras aktuellem Klub Hertha BSC in Hoffenheim abgepfiffen wird, ist Schluss - denn Khedira macht Schluss.
Wenige Stunden nachdem für seine einstigen Weltmeister-Kollegen Thomas Müller und Mats Hummels die Rückkehr in die Nationalmannschaft verkündet wurde, zog der zuletzt arg von Verletzungen geplagte Mittelfeldspieler überraschend einen Schlussstrich unter seine erfolgreiche Laufbahn. Die Entscheidung sei erst vor Kurzem gefallen, konkrete Pläne für seine Zukunft verkündete Khedira nicht.
Die Verkündung seines Karriereendes nach 15 Jahren beim VfB Stuttgart, Real Madrid, Juventus Turin und zuletzt für wenige Monate, fiel dem 34-Jährigen sichtbar schwer: "Heute ist ein schwerer Tag, es fällt mir persönlich sehr schwer, weil ich sagen möchte, dass am Samstag um 17.15 Uhr meine Karriere bei Hertha BSC und auch meine Fußball-Karriere enden wird. Das ist ein harter Schritt, aber der richtige. 15 Jahre Profi-Fußball haben seine Spuren hinterlassen. Ich muss aber ehrlich sein, in welchem Zustand ich bin und was ich noch leisten könnte." Dem Fußball wolle er aber erhalten bleiben. Er sei "felsenfest überzeugt, dass das der richtige Schritt ist. Am Ende überwiegt Dankbarkeit, was ich erleben durfte, bei allen Stationen und allen Vereinen. Für mich war und ist Fußball alles."
Damit reiht sich Khedira, der beim deutschen WM-Triumph 2014 nach einem starken Turnier das Endspiel verletzungsbedingt verpasst hatte, in eine prominente Riege zurückgetretener Weltmeister ein: Vor Khedira haben bereits Per Mertesacker, André Schürrle, Kevin Großkreutz, Benedikt Höwedes, Philipp Lahm, Bastian Schweinsteiger, Miroslav Klose und Roman Weidnefeller ihren Abschied vom Profifußball erklärt.
In der Nationalmannschaft war für Khedira indes schon nach dem Russland-Debakel 2018 nach 77 Länderspielen Schluss. Bundestrainer Joachim Löw holte ihn nicht mehr zurück. Etwas mehr als 300 Minuten spielte Khedira nun nur für die Hertha. In acht von 14 möglichen Partien war er dabei. Die volle Distanz stand er nie auf dem Platz. Fitnessprobleme und Verletzungsrisiko, das waren schon die Argumente der Zweifler, als Khedira im Winter in die Hauptstadt kam. In Turin hatte er in eineinhalb Jahren nur einmal gespielt, nachdem er sich unter anderem einer Herzoperation unterziehen musste.
Von Trainer Pal Dardai gab es viel Lob. "Sportlich konnte er nicht viel helfen, aber die Sache, in der Kabine viele Dinge zu regeln, da war nicht nur sein Name weltklasse. Das war eine große Hilfe", sagte der Hertha-Coach. Schon bei seiner Präsentation Anfang Februar hatte Khedira gesagt: "Ich werde auf jeden Fall meine ganze Energie, mein ganzes Wissen sowie mein ganzes sportliches Repertoire einfließen lassen, um die nächsten Spiele erfolgreich zu gestalten." Nach der Partie gegen 1899 Hoffenheim am Samstag ist Khediras Karriere vorbei."
Quelle: ntv.de, ter/dpa