Fußball

Bayern sauer auf Oranje Zoff um van Bommel

Zwischen dem FC Bayern München und dem niederländischen Fußballverband herrscht dicke Luft. Nach den schlechten Erfahrungen im "Fall Robben" will der Bundesligist Mark van Bommel nach München zurückholen. Die Niederländer lehnen ab. Der Bayern-Kapitän bleibt beim Oranje-Team.

"Ich habe die Blessur schon länger": Mark van Bommel.

"Ich habe die Blessur schon länger": Mark van Bommel.

(Foto: dpa)

Der "Fall Robben" landet womöglich vor Gericht - nun droht zwischen Bayern München und dem niederländischen Fußballverband neuer Zoff. Der Vorstand des deutschen Meisters hat den KNVB aufgefordert, den angeschlagenen Bayern-Kapitän unverzüglich zur Diagnose und Behandlung nach München zurück zu schicken. Doch der Verband lehnte umgehend ab. "Van Bommel ist fit. Es gibt keine medizinischen Hindernisse, und deshalb bleibt er bei uns", hieß es in der Reaktion des Verbands. Die Bayern befürchten, dass nach Arjen Robben, Franck Ribéry und Bastian Schweinsteiger ein vierter Leistungsträger ausfallen könnte.

Die schlechten Erfahrungen mit Robben, der sich bei der WM-Vorbereitung der niederländischen Nationalmannschaft eine Muskelverletzung zuzog und erst in der Bundesliga-Rückrunde wieder spielen kann, haben die Bayern misstrauisch gemacht. Der 33 Jahre alte Bayern-Spielführer hatte am Montag wieder trainiert und sich für das EM-Qualifikationsspiel gegen Schweden fit gemeldet. Bondscoach Bert van Marwijk kündigte an, dass van Bommel spielen werde.

"Das Knie ist dick, und es tut weh"

Nach Rücksprache mit Club-Arzt Hans-Wilhelm Müller-Wohlfahrt forderte der Bayern-Vorstand den KNVB-Sportdirektor Bert van Oostveen auf, "unseren Spieler Mark van Bommel unverzüglich nach München zurück zu schicken, um sich hier zur Diagnostik und in ärztliche Behandlung bei Dr. Müller-Wohlfahrt zu begeben".

Van Bommel hatte nach dem 1:0 der Elftal in Moldau zwei Tage mit dem Training ausgesetzt. "Ich habe die Blessur schon länger, schon seit ein paar Wochen. Es begann im Heimspiel gegen Werder Bremen, und seitdem hatte ich keine Zeit, das auszukurieren", sagte er am Wochenende. Ein Schlag aufs lädierte Knie im Moldau-Spiel verschärfte die Probleme: "Das Knie ist dick, und es tut weh, aber die Blessur ist nicht so schlimm."

"Dann werden wir auf jeden Fall klagen"

Wegen Robben liegen der FC Bayern und der KNVB bereits seit Saisonbeginn im Clinch. Obwohl Robben einen Muskelfaserriss noch nicht auskuriert hatte, spielte er für das Oranje-Team bei der Weltmeisterschaft und zog sich in der Folge einen fünf Zentimeter langen Muskelriss im linken Oberschenkel zu, der ihn für die gesamte Bundesliga-Hinrunde außer Gefecht setzt.

In dem Streit mit den Niederländern geht es um einen Schaden im "höheren siebenstelligen Bereich" durch den Ausfall von Robben, die die Bayern nicht alleine zahlen wollen. Robben hätte laut Bayern-Chef Karl-Heinz Rummenigge nicht zur WM reisen dürfen. Die Schuld dafür treffe den KNVB und dessen Arzt, deshalb sollten sie auch zahlen. Sollte es zu keiner befriedigenden Lösung kommen, will der Rekordmeister vor Gericht gehen. "Dann werden wir auf jeden Fall klagen", hatte Rummenigge bereits vor drei Wochen angekündigt.

Quelle: ntv.de, Gerd Münster und Thomas Burmeister, dpa

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