MMA

Knockout-Wahnsinn in Hannover Taha erobert Holzer-Land - "MMA-Tarzan" schlägt ein

Taha bejubelt seinen Sieg.

Taha bejubelt seinen Sieg.

Erstmals gastiert Europas beste MMA-Organisation in Hannover. Lokalmatador Max Holzer muss zwar verletzungsbedingt passen, sein eigentlicher Gegner sorgt an diesem Abend aber für einen der Höhepunkte - das hitzige Duell dürfte damit noch mehr Fahrt aufnehmen.

Mit Max Holzer fehlt der große MMA-Star bei Oktagon 75 in Hannover. Sein eigentlicher Gegner, Khalid Taha, zeigt gegen einen Ersatzgegner ein irres Comeback. Taha und Main-Event-Sieger Gjoni Palokaj brachten sich an diesem Abend in eine gute Position für einen Titelkampf um den vakanten Gürtel im Federgewicht. Das komplette Event und alle Highlights können Sie live auf RTL+ verfolgen.

Palokaj vertrat Holzer, der eigentlich im Hauptkampf stehen sollte. Der Hannoveraner erteilte dem tschechischen Talent Jakub Batfalsky eine Lehrstunde, dominierte die alle Runden im Stand, aber vor allem am Boden. Batfalskyj hatte seine Momente, wenn er seine Körpergröße ausspielen konnte, und in Runde zwei mit einem Submissionversuch.

In der dritten Runde gab es dann einen Schlagabtausch mit offenem Visier. Palokaj, der bereits vier Siege bei Oktagon einfahren konnte, wollte unbedingt ein Finish, bekam ihn aber nicht. Nach Punkten ging der Sieg an den Deutsch-Albaner, der damit seine Serie weiter ausbaut.

Taha mit irrem Comback

Khalid Taha landet den entscheidenden Schlag.

Khalid Taha landet den entscheidenden Schlag.

Taha hatte zuvor seine Titelambitionen untermauert. Die verbalen Scharmützel mit Holzer und Provokationen auf Social Media spielten gegen Edgar Jiminez keine Rolle, der Ersatzmann machte es dem Dortmunder aber enorm schwer. Gute Schlagkombinationen und eine gute Defensive sicherten dem Mann aus Costa Rica die ersten beiden Runden nach Punkten. Das Publikum in Hannover feuerte den Südamerikaner frenetisch mit "Holzer"-Rufen an.

Taha machte aber in der dritten Runde Druck, landete schwere Haken und presste seinen Gegner immer wieder in Richtung Käfigzaun. Eine rechte Gerade fand dann endlich ihr Ziel und traf Jiminez genau am Kinn, der sofort zu Boden ging. Taha-Sieg durch Knockout. Im Anschluss stachelte Taha das Publikum auf. "Hannover! Wo ist euer Chicken?", brüllte er. Zuvor hatte der Dortmunder stets behauptet, Holzer sei mit dem Druck nicht klargekommen.

Hannoveraner mit schwerem Stand

Den Auftakt in Hannover machte ein Lokalmatador. Finn Griessmann war mit wenigen Tagen Vorbereitung gegen Jixie Molapo eingesprungen. Der Südafrikaner ist ein ehemaliger Rugby-Spieler und gilt als großes Talent. Mit Legkicks setzte er dem Deutschen zu Beginn zu, doch Griessmann antwortete direkt mit harten Händen zum Körper. Mit einem Takedown konnte er sich bei den Punktrichtern die erste Runde sichern. Mokapo arbeitete aber in der zweiten Runde weiterhin mit harten Tritten zum Bein seines Gegners - und die hinterließen Wirkung. Griessmann war sichtlich unbeweglicher, landete einen sauberen Haken und einen Takedown, die Runde dominierte aber der Südafrikaner. Molapo hatte in der finalen Runde die besseren Treffer, der Lokalmatador kämpfte auch ein wenig mit der Kondition. Entsprechend gaben die Punktrichter den Kampf knapp an den Südafrikaner.

Niko "MMA Spider" Serbezis traf auf Henrique Madureira. Der in Hannover geborene Serbezis wusste nach drei Gegnerwechseln nicht so recht, was ihn mit Madureira erwartet. Der Brasilianer war von Beginn an hellwach, nutzte die Lücken seines Gegner gut. Nach wenigen Minuten hatte Serbezis die linke Hand zu weit unten und fing sich eine krachende rechte Gerade. Der Deutsche ging sofort k.o.

Mardureira (r.) im Vorwärtsgang...

Mardureira (r.) im Vorwärtsgang...

Elias überrascht "Türkischen Bullen"

Emir-Can Al aus Düsseldorf hatte bereits beim Wiegen eine Handgreiflichkeit mit dem Slowaken Lukas Elias. Entsprechend wild ging es gleich in der ersten Runde los. Al landete harte Treffer zum Körper, Elias nahm die Doppeldeckung hoch. Dann überraschte er den "Turkish Bull" und brachte ihn per Takedown zu Boden. Er versuchte einen Aufgabegriff, doch der Deutsch-Türke wusste sich zu verteidigen. In der zweiten Runde setzte der Slowake seinen Plan fort - und letztlich auch durch. Durch eine Unachtsamkeit rutschte Al in einen Choke und musste abklopfen.

"German Tarzan" Hugo Vach jubelt...

"German Tarzan" Hugo Vach jubelt...

Für den "German Tarzan" Hugo Vach war es ebenfalls ein Gegner, der kurz vorher eingesprungen war. Moritz Merten machte aber gleich in der ersten Runde Druck, versuchte, den Hannoveraner zu Boden zu bringen. Das gelang ihm mit einem rechten Haken. Vach fand sich aber schnell und drehte sich am Boden, bearbeitete Merten mit Schlägen und Ellbogen. Ein Schlag landete genau im Auge. Merten musste in der Rundenpause medizinisch behandelt werden und konnte nicht weitermachen.

Machaev mit Machtdemonstration

Die Nummer 2 im Federgewicht, Mochamed Mochaev, bekam es mit dem gefährlichen Striker Wanderley Silva zu tun. Der Österreicher dominierte in der ersten Runde vor allem durch sein Grappling. Sein brasilianischer Gegner wirkte stellenweise chancenlos. Machaev wusste seine Stärken im Ringen immer wieder mit harten Schlägen zu kombinieren. In der zweiten Runde klingelte er Wanderley gleich mehrfach an, ehe es wieder auf dem Boden ging. Ein Schlaghagel des Österreichers folgte und der Referee ging dazwischen. Sieg durch technischen Knockout für Machaev.

Im Halbschwergewicht feierte Emilio Quissua gegen Mateusz Strzelczyk sein Debüt. Der Balinger wurde gleich zu Rundenbeginn von einer Rolle des Bodenspezialisten überrascht. Sein polnischer Gegner versuchte, einen Beinhebel anzusetzen und Quissua zur Aufgabe zu zwingen. Der wiederum drehte sich geschickt heraus und landete in Top-Position. Dort bearbeitete er den überforderten Polen mit Schlägen. Viele gingen in die Deckung, viele landeten im Ziel. Nach rund zwei Minuten ging der Referee dann dazwischen - Quissua siegte durch technischen Knockout.

Der ehemalige UFC-Kämpfer David Dvorak wollte dem Hannoveraner Mo Walid kräftig in die Suppe spucken. Das gelang dem tschechischen Veteranen auch. In der ersten Runde landeten beide Kontrahenten häufig im Clinch, beide setzten geschickt Treffer, aber Dvorak konnte sich immer dann befreien, wenn Walid Kombinationen schlagen wollte. Mit einer krachenden Overhand beendete Dvorak dann den Kampf. Walid ging nach dem Treffer sofort zu Boden.

Bei den Schwergewichten Lazar Todev und Edson Barbosa bekamen die Zuschauer eher Taktik statt Wucht geliefert. Drei Runden beackerten sich beide Kämpfer mit vereinzelten Schlägen. Der Stuttgarter Todev war agiler, hatte die Mehrzahl der Treffer. Barbosa landete nur einen wilden Aufwärtshaken, mit dem er den Deutsch-Bulgaren durchschüttelte. Nach drei zähen Runden gaben die Punktrichter Todev den Sieg.

Quelle: ntv.de, mba

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