Doppelverfolgung der MännerTeichmann muss passen
Die Olympischen Winterspiele in Vancouver haben für Skilangläufer Axel Teichmann enttäuschend angefangen und gehen nun enttäuschend weiter. In der Doppelverfolgung, wo er als Medaillenkandidat galt, kann er nicht antreten.
Axel Teichmann kann bei der Olympia-Entscheidung der Langläufer in der Doppelverfolgung am Samstag (22.30 Uhr/MEZ) in Whistler nicht starten. Wie Bundestrainer Jochen Behle bekanntgab, musste Teichmann drei Tage wegen einer Erkältung Antibiotika einnehmen. "Ein Start kommt da definitiv zu früh", sagte Behle. Für Teichmann wird Tom Reichelt die Doppelverfolgung bestreiten.
Teichmann hatte zum Auftakt der olympischen Wettbewerbe über 15 Kilometer im klassischen Stil den 44. Platz belegt. In der Doppelverfolgung galt der Thüringer als Medaillenkandidat. "Olympia und Axel bleibt also eine unendliche Geschichte", sagte der Oberhofer Stützpunkttrainer Cuno Schreyl. 2006 hatte Teichmann wegen einer entzündeten Haarwurzel die Winterspiele in Turin komplett verpasst.
Angerer total entspannt
Größte deutsche Medaillenhoffnung in der Doppel-Verfolgung ist damit Tobias Angerer. Der 32-Jährige ist vor dem Rennen gelöst wie selten vor einem so bedeutungsvollen Wettbewerb. "Ich sehe mich nicht als Favorit, in der Rolle fühle ich mich wohl", sagte der Bayer. Angerer hat aus den Fehlern der Vergangenheit gelernt und gibt sich betont gelassen. "Es muss soviel passen, wenn man eine Medaille gewinnen will. Wenn ich alles umsetzen kann, bin ich vorne dabei. Ich bin ruhig und entspannt. Ich versuche es lockerer zu sehen als vor vier Jahren."
Vergessen scheint 2006, als er sich in Turin selbst unter Druck gesetzt hatte: "Vor vier Jahren bin ich als Top-Favorit angereist, nachdem ich vorher fünf Weltcups gewonnen hatte. Jetzt muss ich niemandem mehr etwas beweisen." Zumal die olympische Bronzemedaille vom 15-Kilometer-Klassikrennen von 2006 bereits im heimischen Trophäenschrank liegt.
Material sollte mitspielen
Platz sieben im 15-Kilometer-Freistilrennen am Montag war für Angerer der Beleg dafür, dass die Form stimmt. "Es war das beste Skatingrennen seit drei Jahren", meinte er danach. Solche positiven Erlebnisse benötigt der Familienvater, um bei einem Großereignis Top-Leistungen abrufen zu können. Auch deshalb lobte Bundestrainer Jochen Behle ihn fast überschwänglich, obwohl die angestrebte Medaille für das deutsche Team ausgeblieben war. "Tobi braucht so ein Rennen für den Kopf", sagte Behle.
Materialprobleme wie beim Rennen am Montag erwartet niemand mehr. "Ich denke nicht daran, ob die Ski versagen könnten. Ich gehe immer davon aus, dass ich Top-Material zur Verfügung habe", sagte Angerer. Cuno Schreyl ergänzte: "Wir haben zwei Tage Zeit gehabt, um zu testen. Da das Wetter beständig bleiben soll, dürfte es da keine so großen Aussetzer geben."