Deutsche bei Paralympics stark Teuber kämpft sich nach üblem Sturz zu Silber, Hausberger holt Gold
04.09.2024, 10:32 Uhr
Michael Teuber versilbert sein Blitz-Comeback.
(Foto: picture alliance/dpa)
Der achte Tag der Paralympics beginnt für die deutsche Mannschaft glänzend: Bei den Radwettbewerben erkämpfen die deutschen Athleten Gold und Silber. Routinier Michael Teuber gelingt ein großes Comeback, Weltmeisterin Maike Hausberger triumphiert erstmals.
Rad-Weltmeisterin Maike Hausberger hat die fünfte deutsche Goldmedaille bei den Paralympics in Paris gewonnen. Nach Zeitfahr-Bronze auf der Bahn war die 29-Jährige aus Trier am Morgen auf der Straße im 14,1 Kilometer langen Kampf gegen die Uhr der Startklasse C1 bis 3 in 21:30,45 Minuten nicht zu schlagen. Zuvor hatte Routinier Michael Teuber die Silbermedaille geholt.
Hausberger, die seit ihrer Geburt mit einer spastischen Hemiparese (Lähmungserscheinungen ihrer linken Körperhälfte) lebt, war auf dem hügeligen Kurs mit zwei knackigen Anstiegen und insgesamt 140 Höhenmetern in Clichy-sous-Bois fast 16 Sekunden schneller als die zweitplatzierte Britin Frances Brown.
Vor Hausberger hatten die Schwimmer Josia Topf und Tanja Scholz, die Sportschützin Natascha Hiltrop sowie Rollstuhlfechter Maurice Schmidt die Goldmedaille gewonnen. Es ist Hausbergers erster Paralympics-Triumph bei der dritten Teilnahme.
Der fünfmalige Paralympicssieger Teuber, der seit einem Autounfall 1987 inkomplett querschnittsgelähmt ist, musste sich in 21:18,14 Minuten im Zeitfahren der Klasse C1 wie bei der WM im vergangenen Jahr in Glasgow nur Spanier Ricardo Ten Argiles (20:39,53) geschlagen geben. Im selben Rennen kam Pierre Senska in 21:58,34 Minuten wie in Tokio auf Rang vier, dem Berliner fehlten 40 Sekunden zu Bronze.
"Ich bin super happy, es war einfach nicht mehr drin", sagte Teuber. Erst im März hatte er sich bei einem Trainingsunfall schwer verletzt: Während eines Trainingslagers auf Lanzarote kollidierte der deutsche Paracyclist mit einer Geschwindigkeit von 50 Kilometern pro Stunde mit einem Auto - und brach sich den sechsten Brustwirbel und mehrere Rippen und zog sich einen offenen Schlüsselbeinbruch zu. Nach einer Operation kämpfte sich der Rekordweltmeister zurück in große Form - und veredelte seinen gewaltigen Einsatz nun mit der Silbermedaille.
Handbikerin Zeyen-Giles musste sich nach ihrem Triumph in Tokio diesmal mit Platz drei zufriedengeben. Die Vizeweltmeisterin kam in 25:30,84 Minuten ins Ziel, ihr fehlten 1:16 Minuten zu Gold. Die querschnittgelähmte Zeyen-Giles hatte zudem mit den Rollstuhlbasketballerinnen 2012 in London Gold geholt.
Handbikerin Andrea Eskau fuhr in der Klasse H4 und 5 in 26:35,88 Minuten auf Rang sechs. Die querschnittgelähmte Magdeburgerin lag bei ihrer achten Paralympics-Teilnahme über eine Minute hinter den Medaillenrängen.
Quelle: ntv.de, ter/sid