Ein Pappkarton zur Medaille Was ist das ominöse Präsent bei der Olympia-Siegerehrung?

Elena Lilik bekommt wie alle Medaillengewinnerinnen auch einen Pappkarton.

Elena Lilik bekommt wie alle Medaillengewinnerinnen auch einen Pappkarton.

(Foto: IMAGO/Eibner)

Die Medaille um den Hals und ein Geschenk in die Hand, das bekommen alle Gewinner bei den Olympischen Spielen. Was aber ist drin in dem länglichen Karton? Und dann gibt es auch noch das Maskottchen - in einer ganz speziellen Version.

Die Medaillen sind das Wichtigste, was die Sportlerinnen und Sportler bei den Siegerehrungen erhalten. Gold, Silber und Bronze - die Metalle, aus denen die Träume sind. Bei den Olympischen Spielen aber bekommen sie noch etwas überreicht. Nicht etwa das Maskottchen, wie so häufig bei Ehrungen. Das wäre für die Titelkämpfe in Paris eine etwas unförmig wirkende rote Plüschfigur mit großen Augen, einem Lächeln und Füßen. Eine Phrygische Mütze nämlich, ein Symbol der Freiheit, wichtig in der Historie Frankreichs.

Nein, was die Sportler da bekommen, ist keine Plüschfigur, sondern etwas auf den ersten Blick Undefinierbares. Elena Lilik, die Slalom-Kanutin, die am Mittwoch Silber für Deutschland gewann, hält dieses Ding neben ihrer Medaille strahlend in die Kameras. Es ist ein Pappkarton, das lässt sich recht schnell erkennen, wenn man einen genauen Blick auf die längliche Schachtel in den Händen der Athleten wirft. Aber was ist darin verpackt? Macaron, die französische Süßigkeit, die gern in länglichen Verpackungen verkauft wird? Nun, Zucker für Leistungssportler ist eher unwahrscheinlich.

Dieses Poster von Gattoni erhalten die Medaillengewinner.

Dieses Poster von Gattoni erhalten die Medaillengewinner.

(Foto: picture alliance / abaca)

Und nein, es ist überhaupt kein Zucker enthalten, verderblich ist das Präsent auch nicht. Es handelt sich vielmehr um das offizielle Plakat der Olympischen Spiele. Der französische Illustrator Ugo Gattoni hat ein Wimmelbild entworfen, das die Standorte der Wettbewerbe zeigt. "Wir haben versucht, anders zu sein und uns Plakate vorzustellen, die wie wir aussehen, Plakate, die über ein bloßes Logo hinausgehen", sagte Tony Estangue, der Präsident von Paris 2024. "Seine farbenfrohe Welt fängt den ganzen Reichtum und die Vielfalt unseres Projekts ein", erklärte er im März bei der Präsentation im Musée d'Orsay. "Es zeigt die wichtigsten Symbole von Paris 2024 sowie zahlreiche Verweise auf die Olympischen und Paralympischen Spiele sowie auf Paris und Frankreich."

In der Mitte des bunten Posters ist der Eiffelturm zu sehen, daneben der Grand Palais, beides umringt von der Seine. Geografisch schlägt spätestens dann die künstlerische Freiheit zu, wenn Marseille, der Austragungsort der Segelwettbewerbe und einiger Fußballspiele, quasi direkt vor der Haustür von Paris liegt. 2000 Stunden soll Gattoni Berichten zufolge mit der Gestaltung zugebracht haben.

Nach der Zeremonie auf dem Siegertreppchen, nach der Nationalhymne des Olympiasiegers, gibt es dann noch ein zusätzliches Präsent - und das ist das Maskottchen. Abseits der Zuschauer wird ihnen dann doch noch die Phrygische Mütze überreicht. Ihre spezielle Ausführung ist den Medaillengewinnern vorbehalten, denn anders als die für im Fanshop erhältlichen, haben diese die Gold-, Silber- oder Bronzemedaille auf den Bauch gestickt. Auch die Schuhe sind in der entsprechenden Farbe gehalten.

Quelle: ntv.de, ara

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