Technik

Fußball-WM im TV Bei welchem Signal ist der Ball zuerst drin?

Wenn das TV-Signal lahm ist, macht man besser die Fenster zu oder geht zum Nachbarn mit Satelliten-Empfang.

Wenn das TV-Signal lahm ist, macht man besser die Fenster zu oder geht zum Nachbarn mit Satelliten-Empfang.

(Foto: imago/Westend61)

Fußball-Fans sehen den Ball nicht gleichzeitig im Netz zappeln, denn manche TV-Signale sind schneller als andere. Die Unterschiede sind so groß, dass man mit der falschen Technik WM-Spiele besser bei geschlossenem Fenster schauen sollte.

Die WM hat begonnen und bei sommerlichen Temperaturen schauen sich viele Fans die Spiele im Freien oder bei offenen Fenstern und Balkontüren an. Wenn man nicht in einer Einöde lebt, sollte man dabei aber bedenken, über welches TV-Signal die Bilder aus Russland kommen. Denn je nachdem, welche Technik zum Einsatz kommt, sehen Fans den Ball früher oder später im Netz zappeln. Das Computermagazin "c't" hat die Latenzen gemessen.

Satellit stürmt voran

Den Ergebnissen nach sollten Fans möglichst versuchen, einen Platz vor einem Bildschirm zu ergattern, der mit einem Satelliten-Receiver verbunden ist. Denn sie erleben das Geschehen zwar auch erst ungefähr 4,5 Sekunden nach den Zuschauern in den WM-Stadien, aber schneller ist kein anderer Übertragungsweg. Dabei sind Bilder in SD-Auflösung rund 0,5 Sekunden flotter unterwegs als in HD.

Die zweitbeste Alternative, die Spiele zu verfolgen, ist DVB-T2. Weil ARD und ZDF das Turnier zeigen, muss man dafür kein kostenpflichtiges Abo abschließen. Bei Fernsehern mit eingebautem Empfänger benötigt man nur eine Antenne für knapp 20 Euro. Für ältere Geräte bekommt man gute Receiver schon für weniger als 50 Euro. Allerdings ist der Abstand zu Satelliten-Übertragungen schon ziemlich groß, wobei es auch darauf ankommt, welcher Sender überträgt. "c't" hat beim ZDF einen DVB-T2-Rückstand zur Bestzeit von 2,5 Sekunden gemessen, bei der ARD sind es sogar 4,5 Sekunden.

Nur einer streamt schnell

Kabel-Kunden jubeln zum Teil noch später. Hier kommen Übertragungen in analoger SD-Qualität jeweils rund 3,5 Sekunden nach dem Satelliten-Signal an. Bei digitaler SD-Qualität sind es 5,5 beziehungsweise 6,5 Sekunden (ZDF), HD-Spiele sehen Kabel-Zuschauer 6 oder 6,5 (ARD) Sekunden verzögert.

Noch weniger ratsam ist es, die WM als Stream zu verfolgen, wenn schnellere Nachbarn in Hörweite sind. Denn hier liegt beispielsweise das Entertain TV der Telekom je nach Qualität zwischen 6 und 9 Sekunden zurück. Bei anderen Streamingdiensten kann die Verzögerung sogar fast eine Minute betragen.

Eine Ausnahme ist laut "c't" Waipu.tv, das auf dem Testsystem bei ZDF und ARD nur jeweils 2,3 Sekunden langsamer als die Satelliten-Übertragung in SD-Qualität war. Um die Geschwindigkeit zu erreichen, muss man den Perfect-Tarif des Anbieters buchen, der 10 Euro pro Monat kostet. Man kann das Angebot aber einen Monat kostenlos testen.

Quelle: ntv.de

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