Technik

Cyber-War und Hacktivismus Die Hacker-Trends 2011

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(Foto: Panda Security)

Im Jahr 2011 wird sich die Bedrohungslage durch Computerschädlinge maßgeblich verändern, prognostizieren Sicherheitsexperten. Politische und gesellschaftliche Konflikte werden immer mehr übers Netz ausgetragen, soziale Medien stehen zunehmend im Fadenkreuz der Hacker und Mac-Nutzer dürfen sich nicht mehr sicher fühlen. Panda-Experte Luis Corrons stellt die wichtigsten Malware-Trends des Jahres vor.

1. Cyber-War breitet sich aus

Stuxnet und Wikileaks haben einen Wendepunkt in der Geschichte der Cyber-Konflikte markiert, das Netz dient als Schlachtfeld. Cyberattacken, die Webseiten lahmlegen, Spionage- und Sabotageversuche in staatlichem Auftrag und die Übernahme der Kontrolle über Computersysteme von Regierungs- und Versorgungsstellen stellen nur den Anfang eines Zeitalters digitaler Kriegsführung dar.

2. Cyber-Protest durch "Hacktivismus"

Die Angriffe auf Unternehmen, die Wikileaks-Gründer Julian Assange die Unterstützung verwehrten, haben einen weiteren Trend aufgezeigt: den sogenannten Hacktivismus, eine Mischform von Hacking und Aktivismus. Besonders besorgniserregend dabei ist, dass sogar User mit eingeschränktem technischem Know-How an Attacken oder Spam-Kampagnen teilnehmen können.

3. Gefahr durch Social Engineering nimmt zu

Im Jahr 2010 haben sich soziale Medien als perfekte Kanäle für das sogenannte Social Engineering erwiesen. Hacker griffen vor allem Mitglieder von "Facebook" und "Twitter" an - daran ändert sich auch in diesem Jahr nichts. "BlackHat SEO-Attacken" sind 2011 bei Cyber-Gangstern ebenfalls weiter sehr beliebt: Dabei schmuggeln sie gefälschten Webseiten in Suchmaschinenergebnislisten, um bei aktuellen Themen Nutzer in ihre Malware-Falle zu locken. Auch als Plug-In, Media Player oder andere Applikationen getarnte Schädlinge gehören im Jahr 2011 zu den Top-Werkzeugen der Hacker.

4. Mehr Angriffe auf Macs

Attacken auf Mac-Rechner nehmen zu. Mit dem wachsenden Marktanteil von Apple entdecken Hacker immer mehr Sicherheitslücken in Apples Betriebssystem. Außerdem können Macs Windows-Schädlinge übertragen.

5. Spezielle Malware für Windows 7

Im Jahr 2010 wurden die ersten speziell für Windows 7 entwickelten Schädlinge entdeckt. In den nächsten Monaten erwartet PandaSecurity einen deutlichen Anstieg dieser Malware.

6. Tablets im Fokus

Weil Tablet-Rechner der Trend des Jahres sind, werden auch Hacker versuchen auf den Zug aufzuspringen. Welche Techniken die Cyber-Kriminellen dabei bevorzugen werden, weiß aber auch Luis Corrons noch nicht.

7. Mobiltelefone noch wenig bedroht

Auch Mobiltelefone sind für Hacker interessant, Corrons sieht bisher aber keine Anzeichen für eine massive Verbreitung von Handy-Schädlingen. Die meisten bekannten Bedrohungen zielen bis dato auf Geräte mit Symbian-Betriebssystemen. Das wird sich aber ändern: Android rückt immer mehr in den Fokus der Hacker.

8. HTML5 ist verlockend

HTML5 ist zwar noch nicht auch dem Markt, gilt aber schon jetzt als ein perfektes Ziel für Kriminelle. Browser benötigen keine zusätzlichen Plugins wie den Flash Player und können Video- und Audio-Dateien direkt abspielen. Für Hacker ist das sehr verlockend. Luis Corrons erwartet die ersten Angriffe schon in den nächsten Monaten.

9. Dynamische Verschlüsselung

Auch verschlüsselte Schädlinge werden den Usern das Leben weiter schwer machen. Sie sind so programmiert, dass sie sich mit einem Server verbinden und ihren eigenen Code verändern, bevor sie identifiziert werden können. Mit diesen Schädlingen attackieren Kriminelle Unternehmen und stehlen kritische Firmendaten, die sie auf dem Schwarzmarkt verkaufen.

Quelle: ntv.de, kwe

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