Zu Hause oder unterwegs Heiz-Jacke Trigema Heat Control wärmt auf Knopfdruck
15.12.2022, 18:19 Uhr
Die Trigema Heat Control wärmt durch ein Karbonfaser-Gewebe flächendeckend.
(Foto: Trigema)
Die Trigema Heat Control ist eine beheizbare Jacke, die bei Outdoor-Aktivitäten oder in kühleren Wohnungen und Arbeitsräumen warm hält. Im Praxistest erweist sie sich als wirksam, robust und sehr praktisch.
Selbst wenn man nach dem Zwiebelprinzip im Winter mehrere Kleidungsschichten übereinander trägt, kühlt man auf Dauer aus, wenn man sich nicht körperlich anstrengt. Es sei denn, eine der Schichten ist eine beheizbare Jacke, die am Körper wohlige Wärme verbreitet. Seit vergangenem Jahr hat auch der deutsche Sport- und Freizeitbekleidungshersteller Trigema eine Wärme-Jacke im Angebot. ntv.de hat ausprobiert, ob die Trigema Heat Control hält, was der große Name des schwäbischen Traditionsunternehmens verspricht. Schließlich kostet die Wärm-Jacke ohne Akku rund 307 Euro.
Optisch eine ganz normale Trigema-Jacke
Auf den ersten Blick sieht die Trigema Heat Control wie eine ganz normale sportliche Funktionsjacke mit Stehkragen aus, die man beispielsweise beim Joggen tragen kann. Sie fühlt sich auch so an, denn es handelt sich um eine sogenannte Softshell-Jacke, deren Mikrofaser winddicht, wasserabweisend und atmungsaktiv ist. Die Verarbeitung ist erwartungsgemäß hochwertig, die Heat Control wird laut Trigema im Stammsitz Burladingen genäht.
Ein Hinweis darauf, dass es sich um keine gewöhnliche Sport- und Freizeitjacke handelt, sind zwei übereinanderliegende Gummi-Knöpfe auf der linken Brustseite, auf denen über dem Firmenlogo ein V und ein H eingeprägt sind. Was man nicht sieht: Sie sind unter dem neongrünen Futter mit einem feinen Gewebe verbunden, in das Karbonfasern eingearbeitet wurden.
Hightech-Heizung mit Karbonfasern
Das in der Türkei entwickelte und hergestellte Karbon-Gewebe wird durch Silberfäden mit Strom von einem Akku versorgt, der in einem Extra-Fach in der linken Tasche Platz findet. So entsteht Wärme, die über die Gummi-Knöpfe in drei Stufen von 40 bis 60 Grad geregelt werden kann. Auf der niedrigsten leuchten die Knöpfe blau, auf der mittleren grün und auf der höchsten Stufe rot. Vorder- und Rückseite lassen sich getrennt voneinander einstellen.
ntv.de hat die Heat Control mit einer Powerbank des chinesischen Herstellers Anker getestet, die eine Kapazität von 13.000 Milliamperestunden (mAh) bietet. Mit ihr kostet die Jacke rund 387 Euro. So hoch die Qualität des Akkus auch ist, 80 Euro ist er nicht wert. Man findet im Online-Handel problemlos gute Powerbanks mit der doppelten Kapazität zum halben Preis.
Worauf es dabei ankommt, zeigt der Hersteller vorbildlich in einer Kurzanleitung auf einem großen Etikett auf der rechten Innenseite der Jacke. Was fehlt, ist die mögliche Größe der Batterie. Denn in die Tasche mit den beiden USB-A-Steckern passen nur Akkus, die in etwa die kompakten Maße der Anker-Powerbank von 9,5 x 8 x 3 cm haben. Das Gewicht des Akkus ist das Einzige, was daran erinnert, dass man eine beheizbare Jacke trägt - solange man sie nicht einschaltet.
Am wirksamsten als Weste darunter
Grundsätzlich kann man die Heat Control alleine über einem T-Shirt oder Pulli tragen, im Frühjahr, im Herbst oder an kalten Sommertagen hält das sicher warm genug. Dabei gilt es aber darauf zu achten, dass die Jacke eng anliegt, um die Wärme direkt an den Körper zu übertragen.
Nicht nur jetzt im Winter ist es aber wesentlich effektiver und effizienter, sie unter einer isolierenden Jacke zu tragen. ntv.de hat sie im Freien unter einem Daunen-Anorak und zu Hause beziehungsweise im Büro unter einer Woll-Jacke getragen. Dann genügt es normalerweise auch, auf Stufe 1 oder 2 zu heizen. Hilfreich ist, dass man die Ärmel der Jacke abnehmen kann, die mit einem Reißverschluss angebracht sind.
Flächendeckende Wärme
Selbst bei Temperaturen nahe minus 10 Grad waren so beispielsweise ausgedehnte Spaziergänge oder Marktbesuche sehr angenehm. Die Wärme verteilt sich über das Karbon-Gewebe flächendeckend - laut Trigema ein großer Unterschied zu Konkurrenzprodukten, die nur punktuell wärmen. Im Rücken erinnert das an eine komfortable Sitzheizung im Auto. Man bekommt auch nicht so schnell kalte Hände und Füße, da der Körper von dort kein warmes Blut zum Schutz der lebenswichtigen inneren Organe abzieht.
Das ist auch in Innenräumen so, wo man dank der Trigema Heat Control die Heizung um ein paar Grad zurückdrehen kann. 18 Grad Zimmertemperatur fühlen sich mit Heiz-Jacke wie 20 Grad an. Liegt man auf dem Sofa unter einer Decke, darf's sogar noch ein bisschen kühler sein.
Mehrere Stunden mit einem Akku
Damit die Jacke auch optimal wärmt, wenn man beispielsweise auf der Couch oder dem Sessel lümmelt, lässt sich der Reißverschluss von unten öffnen. So wirft die Heat Control keine Falten, sondern liegt auf Bauch, Rücken oder Taille auf.
Es würde sich aber um ein kurzes Vergnügen handeln, wenn der Akku nicht lange durchhält. Doch im Test gingen die Lichter an der Jacke nicht allzu schnell aus. Die 13.000 mAh der Anker-Powerbank reichten auf der höchsten Stufe (Rot) für ungefähr drei bis 3,5 Stunden aus, auf mittlerer Stufe (Grün) etwa vier bis 4,5 Stunden und auf niedrigster Stufe (Blau) sogar 5,5 bis sechs Stunden.
Für längere Einsätze lohnt sich eher ein zweiter Akku als eine Powerbank mit größerer Kapazität. Die Batterie ist schnell gewechselt, und man kann bei Gelegenheit einen Akku aufladen, während der andere entleert wird.
Waschbar und robust
Trägt man die Trigema Heat Control oft und gerne, wird sie irgendwann mal schmuddelig. Laut Hersteller kann man sie dann bei 30 Grad im Schongang waschen, man muss lediglich vorher den Akku entfernen. Um zu sehen, ob Trigema zur Sicherheit Luft nach oben gelassen hat, steckte ntv.de die Jacke bei 40 Grad in die Waschmaschine - auch das überstand sie problem- und spurlos.
Man muss auch sonst nicht besonders vorsichtig mit der Heat Control umgehen. Sorgen, die Karbonfasern oder die eingearbeiteten Silberfäden könnten reißen oder brechen, sind überflüssig. Man kann sie zusammenknüllen oder -legen wie man möchte. Im Prinzip lässt sich die Jacke wie jede andere Freizeitjacke behandeln.
Unterm Strich hat die Trigema Heat Control auf ganzer Linie überzeugt. Die flächendeckend erzeugte Wärme ist ausgesprochen angenehm, die Jacke ist praktisch, robust und hochwertig, und die Ausdauer durch die Effizienz der Karbonfaser-Heizung erfreulich. Der Preis mit oder ohne Akku ist sehr hoch, die Qualität allerdings auch.
Quelle: ntv.de