Samsung hat zwar drei Wochen früher das erste Smartphone mit gebogenem Display vorgestellt. Doch spektakulärer sieht das G Flex aus, weil sich LG ganz anders in die Kurve legt als sein koreanischer Rivale. Zudem soll es über Selbstheilungskräfte verfügen.

Gebogene Displays werden schon in naher Zukunft bei mobilen Geräten eine entscheidende Rolle spielen, da mit ihnen ganz neue Formen möglich sind. Interessant sind flexible OLED-Bildschirme aus Kunststoff vor allem für Computeruhren und andere "Wearables", die das "nächste große Ding" sein könnten. Deshalb haben sich die beiden mächtigen südkoreanischen Unternehmen Samsung und LG in den vergangenen Monaten auch ein Wettrennen um das erste echte gewölbte Display geliefert. Samsung ist dabei zwar Anfang Oktober mit dem Galaxy Round als Erster über die Ziellinie gewippt, aber den extremeren Weg ist LG mit dem G Flex gegangen, das jetzt offiziell vorgestellt wurde.

Im Gegensatz zu Samsung, das das Galaxy Round leicht entlang der Längsachse nach innen wölbt, krümmt LG das G Flex an der horizontalen Achse. Das sie ht nicht nur spektakulärer aus, sondern bringt auch einen größeren Nutzen, da das Gerät so beim Telefonieren der Kopfform folgt und das Mikrofon näher am Mund ist - gerade bei einem Smartphone mit sehr großem Display. Laut LG ist das 6-Zoll-Display des G Flex der zur Zeit größte Kunststoff-OLED-Bildschirm für Smartphones. Außerdem sei ein Gerät dieses Kalibers gebogen bequemer in der Gesäßtasche zu tragen, heißt es in der Pressemitteilung.

Selbstheilende Rückseite

Auch die Rückseite des Geräts ist außergewöhnlich. Zum einen hat es dort wie das LG G2 zentral alle Tasten unter der Kamera. Zum anderen soll der Kunststoff eine elastische Beschichtung mit selbstheilenden Eigenschaften haben. LG behauptet, kleinere Kratzer und Schrammen würde quasi über Nacht von alleine verschwinden.

Eine weitere Besonderheit des G Flex bleibt für künftige Nutzer unsichtba r: Auch der Akku des Geräts ist gebogen, was für Hersteller fast eine ebenso große Herausforderung ist, wie Bildschirme zu wölben. Die von LG Chem gefertigte "welterste" gebogene Batterie des G Flex kann durch ihre Form den Platz im großen Smartphone ausnutzen und erreicht so eine stolze Kapazität von 3500 Milliamperestunden.

Zwar kommt das LG G Flex im November zunächst nur in Südkorea auf den Markt. Im Gegensatz zum Samsung Galaxy Round wird es aber auch in weiteren Ländern erhältlich sein. Welche dies sind, hat LG ebenso wie einen Preis noch nicht genannt.