Technik

Flach, leicht und sehr flexibel Yoga 3 Pro: Spitzen-Convertible mit Haken

Das Yoga 3 Pro gibt's in knalligem Orange oder edlem Silber.

Das Yoga 3 Pro gibt's in knalligem Orange oder edlem Silber.

(Foto: jwa)

Das Lenovo Yoga 3 Pro ist ein flaches und leichtes Ultrabook, das sich im Handumdrehen in ein Tablet verwandeln lässt. Das Convertible hat seine Qualitäten, doch rechtfertigen die auch seinen stolzen Preis?

Was ist praktischer, ein leichtes Tablet mit großem Display, das platzsparend ist und überall hin mitgenommen werden kann, oder ein flaches Notebook, bei dem man nicht auf Trackpad und Tastatur verzichten muss? Mit dem Yoga 3 Pro von Lenovo entfällt die Entscheidung, denn es ist beides. Aber so praktisch das auch sein mag, nicht alles ist klasse an dem Convertible. Im Test von n-tv.de zeigt sich, ob seine Stärken überwiegen und für wen sich die hohen Anschaffungskosten lohnen.

Das Yoga 3 Pro kann auch wie ein Zelt aufgestellt werden.

Das Yoga 3 Pro kann auch wie ein Zelt aufgestellt werden.

(Foto: jwa)

In der Geräteklasse der Convertibles ist das Yoga 3 Pro ohne Frage einer der attraktivsten Vertreter dieser Mischung aus Tablet und Notebook. Es ist extrem flach, sehr leicht, sieht gut aus und überzeugt durch gute Verarbeitung. Das Testmodell ist mit seinem knallig-orangenen Gehäuse ein Hingucker, wer es dezenter mag, greift zur silbernen Variante. Mit einer Bauhöhe von lediglich 12,8 Millimeter im zugeklappten Zustand ist es flacher als das neue Macbook Air und mit 1,19 Kilogramm auch leichter – unterbieten kann diese Werte derzeit kaum ein Notebook.

Um den Laptop in ein Tablet zu verwandeln, reicht es, das Display umzuklappen, sodass es auf der Gehäuserückseite aufliegt. Das neuartige Metallscharnier aus vielen Einzelgliedern, das an ein Uhrenarmband erinnert, verbindet Gehäuse und Display sicher miteinander. Es wirkt solide, leider klappern beim Testgerät aber einzelne Teile, was den ansonsten sehr hochwertigen Eindruck schmälert. Bei umgeklapptem Display ist die Tastatur gesperrt und funktionslos. Ein Tastenschutz fehlt leider. So liegen die Tasten im Tabletmodus stets auf der jeweiligen Unterlage auf und sind anfällig für Kratzer. Auch könnte der ständige Druck die Lebensdauer der Tastatur einschränken.    

Die wichtigsten technischen Daten
  • Windows 8.1
  • Intel Core M-5Y71, 1,2 GHz
  • 8 GB RAM LPDDR3
  • IPS-LCD-Display 13,3 Zoll, 3200 x 1800 Pixel
  • 512 GB SSD (436 GB verfügbar)
  • Akku: 5900 mAh (44 Wh)
  • Anschlüsse: 2x USB 3.0, 1x Lade-Eingang mit USB 2.0, SD-Kartenleser, micro-HDMI-Ausgang, Audio-Buchse
  • JBL-Stereolautsprecher
  • 12,8 mm an der dicksten Stelle
  • 1200 g

Das stufenlos verstellbare Display lässt sich mit einer Hand nicht aufklappen, das Scharnier ist zu schwergängig. Dafür bleibt es aber zuverlässig in der einmal gewählten Position und macht das Yoga 3 Pro vielfältig einsetzbar. Neben Tablet- und Notebookmodus kann es auch wie ein Zelt hingestellt werden. Der Touchscreen ist immer aktiv, auch wenn man das Gerät als Notebook nutzt. Auflösung und Blickwinkelstabilität des IPS-Displays mit 3200 x 1800 Pixeln sind gut, mit einer Pixeldichte von 276 ppi ist es ausreichend scharf. Besonders hell ist der Bildschirm jedoch nicht und das Displayglas spiegelt zudem recht stark. Beides kommt beim Einsatz unter freiem Himmel zum Tragen, stört in geschlossenen Räumen aber kaum. Die hohe Auflösung hat nur einen Nachteil: Im Desktop-Modus ist das vollwertige Windows 8.1 nicht wirklich für Touchscreens geeignet, Symbole werden teils winzig klein dargestellt und sind mit dem Finger nur schlecht zu treffen.  

512 Gigabyte SSD-Speicher

Die Handballenauflage ist gummiert.

Die Handballenauflage ist gummiert.

(Foto: jwa)

Neben dem neuartigen Scharnier trägt auch der Broadwell-Prozessor dazu bei, dass das Yoga 3 Pro so schlank ist. Der Intel Core M-5Y71 ist ein relativ neuer Chipsatz in platzsparender 14-Nanometer-Bauweise, der wenig Energie braucht und vor allem für dünne Tablets mit passiver Kühlung und Convertibles ausgelegt ist. Die Lüftungsschlitze sind hier kaum sichtbar hinterm Scharnier verborgen, im Betrieb ist das Gerät flüsterleise und praktisch nicht hörbar. Nachteil der niedrigen Energieaufnahme von 4,5 Watt ist, dass er seine Höchstleistungen nur kurz abrufen kann. Die maximale Taktrate liegt bei 2,9 Gigahertz, im Standard-Modus taktet der Chip mit 1,2 Gigahertz, 8 Gigabyte fest verbauter Arbeitsspeicher stehen zur Verfügung.

Für anspruchsvolle Spiele ist das Yoga 3 Pro nicht zuletzt wegen der schwachen Grafikeinheit nicht geeignet, für alltägliche Anwendungen (Dokumente, Multimedia, kleinere Bild- und Videobearbeitung) reicht die Leistung aber völlig aus. Zur guten Performance im Alltag trägt auch der SSD-Speicher von Samsung bei, der im Testgerät in der 512-Gigabyte-Variante gute Lese- und Schreibgeschwindigkeiten erzielte. Auch Programmstarts sowie Hoch- und Herunterfahren gehen zügig und problemlos. Klar ist: Das Yoga 3 Pro ist nicht auf Höchstleistung ausgelegt, seine Stärken sind Energieeffizienz und Mobilität.

Die Laufzeiten des Akkus mit 5900 Milliamperestunden (44 Wattstunden) liegen nur im Durchschnitt. Rund 6 Stunden sind drin, wenn das Gerät im ausbalancierten Modus mit WLAN betrieben wird. Unter Last beträgt die Laufzeit noch rund drei Stunden, maximal sind laut Lenovo neun Stunden möglich. Ins Netz wählt sich das Yoga 3 Pro mit dem schnellen ac-Standard ein, Bluetooth 4.0 sowie drei USB-Anschlüsse (zweimal USB 3.0) sind mit dabei. Geladen wird der Akku über USB. Nettes Extra: Im Erhaltungsmodus wird der Ladestand konstant bei 55 bis 60 Prozent gehalten, das verlängert die Lebensdauer des Akkus.

Zum Arbeiten und für unterwegs ist das Yoga 3 Pro ein guter Begleiter, nicht nur wegen der stabilen Verarbeitung und der flachen und leichten Bauweise. Die gummierte Oberfläche um den Tastaturblock fühlt sich angenehm griffig an, die Tasten haben einen guten Druckpunkt, wenn auch einen recht kleinen Hub, und klappern nicht. Das Trackpad funktioniert zudem hervorragend und reagiert auf Eingaben und Gesten, wie es soll. Ob man das Yoga 3 Pro aber häufig als Tablet einsetzt, ist fraglich. Denn umgeklappt ist es doch etwas zu dick und unhandlich, außerdem zerkratzen die ungeschützten Tasten sehr schnell. Weitere kleine Einschränkungen muss man bei der Leistung und der Akkulaufzeit hinnehmen, zudem könnte das Display noch eine Klasse besser sein. Zu einem Preis von aktuell 1450 Euro ist das Lenovo-Gerät alles andere als ein Schnäppchen, da darf man ruhig Höchstleistungen erwarten, und die bekommt man hier nicht immer. Trotzdem, unter den Convertibles ist das Yoga 3 Pro eines der derzeit besten und schönsten Geräte.

Quelle: ntv.de

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen