Anschläge auf Flüchtlingsunterkünfte

Ein Gericht in Dresden fällt gegen zwei Mitglieder der rechtsextremen Gruppierung "Freie Kameradschaft" harte Urteile. Die Neonazis bekommen langjährige Freiheitsstrafen für mehrere Delikte - darunter auch ein Sprengstoffangriff.

Ein fremdenfeindlicher Angriff in Brandenburg ist anscheinend aufgeklärt. Die Polizei nimmt einen Verdächtigen fest. Er gibt zu, Molotowcocktails auf eine Flüchtlingsunterkunft in Kremmen geworfen zu haben. Nun droht ihm Gefängnis.

Als die Bundesregierung im Spätsommer 2015 die Grenzen für Flüchtlinge öffnet, steigt die Zahl der Angriffe auf Asylunterkünfte massiv an. Gut anderthalb Jahre später normalisiert sich die Lage einem Bericht zufolge wieder.

Es gibt ein erstes Geständnis im Prozess gegen Anhänger der rechtsextremen Freital-Gruppe. Ein Beschuldigter gibt zu, an Attentaten auf Asylbewerber beteiligt gewesen zu sein - und belastet seine Mitangeklagten.

Ein furchtbar lächerlicher russischer Fake-Akzent, Würste aus dem Kaukasus und ein Anschlag auf eine Flüchtlingsunterkunft sind drei Dinge, die man nun nicht direkt miteinander verbindet. Zu Recht, wie dieser völlig überladene "Tatort" beweist. Von Julian Vetten

Im Terrorprozesses gegen die rechte "Gruppe Freital" gibt es einen turbulenten Start. Angeklagt sind acht Menschen, von denen die meisten bisher als unbescholten galten. Die Vorwürfe aber wiegen schwer.

Im Sommer 2015 tobt im sächsischen Freital der fremdenfeindliche Mob. An der Spitze der gewaltsamen Proteste: Eine Gruppe Neonazis, denen jetzt der Prozess gemacht wird. Die Vorwürfe: Terrorismus, Körperverletzung, versuchter Mord.

Auch im vergangenen Jahr waren Flüchtlinge wieder besonders häufig das Ziel gewalttätiger Angriffe: 560 Menschen wurden dabei verletzt, unter ihnen auch viele Kinder.

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Er habe die Unterkunft für Flüchtlinge nur einrußen wollen. Dass das Gebäude komplett niederbrannte, sei ein Unfall, versichert der NPD-Kommunalpolitiker. Die Richter kommen zu einer gänzlich anderen Einschätzung.

Bei der Gewalt gegen Flüchtlinge ist keine Besserung in Sicht. Die Zahlen des Bundeskriminalamtes für 2016 sind kaum niedriger als im Rekordjahr 2015, als die meisten Flüchtlinge nach Deutschland kamen.