Bachmut

Der Machtkampf zwischen dem Chef der Wagner-Gruppe und der russischen Militärführung hält an. Prigoschin sagt nun, mit ihm habe bislang niemand über sein Klagen wegen fehlender Munition gesprochen. Zudem kündigt er an, dass seine Söldner trotz des Abzugs aus Bachmut dem Kreml erhalten blieben.

Tschetschenen-Führer Kadyrow bietet an, für Ersatz zu sorgen, wenn sich die Söldnergruppe Wagner aus Bachmut zurückzieht. Nun nimmt Wagner-Chef Prigoschin das Ablöseangebot an: Per Brief bittet er den Kreml, die Übergabe offiziell anzuordnen. Die Operation soll schon in wenigen Tagen abgeschlossen sein.

In einem Online-Video droht Wagner-Chef Prigoschin mit einem Rückzug seiner Söldner aus Bachmut. Tschetschenen-Führer Kadyrow bietet sich an, die Lücke zu schließen. In Kiew sieht man unterdessen keine Anzeichen für einen baldigen Abzug der Russen aus der umkämpften Stadt.

Der Chef der russischen Söldner-Gruppe Wagner, Jewgeni Prigoschin, droht einen Rückzug seiner Truppen aus Bachmut für den 10. Mai an. Grund sei ein Mangel an Munition, an dem das Verteidigungsministerium in Moskau schuld sei, teilt Prigoschin mit.

• Video Wagner-Söldner "werden Bachmut ab 10. Mai verlassen"

Wagner-Chef Prigoschin ist nicht für leise Töne bekannt. Sein neuestes Video übertrifft dennoch alle bisherigen. Er steht vor den Leichen zahlreicher getöteter Söldner und brüllt seinen Frust über fehlende Munition heraus. Ziel seines Angriffs ist die russische Militärführung.

• Video Wagner-Chef tobt und flucht in Video über Kreml

Russland kann nach Einschätzung Londons den Bedarf seiner Streitkräfte an Kriegsmaterial nicht decken. Allein Wagner-Chef Prigoschin erklärt, seine Kämpfer bräuchten etwa 300 Tonnen Munition täglich. Auch Änderungen beim Personal bringen bisher keine Besserung.

Seit Monaten wird mit einer Gegenoffensive der Ukraine gerechnet. Noch sind die ukrainischen Streitkräfte stark in den Kampf um Bachmut verwickelt. Der Chef der Söldnertruppe Wagner erwartet Mitte Mai den ukrainischen Vorstoß - und warnt vor den Folgen für Russland.

Die Schlacht um Bachmut tobt unaufhörlich: Russland meldet nun ein weiteres Vorrücken im Westteil. Vier Häuserblöcke sollen erobert worden sein. Die Ukrainer leisten hartnäckig Widerstand, doch ein Großteil des Stadtgebiets ist mittlerweile unter russischer Kontrolle.

Nach Informationen britischer Geheimdienste werden Disziplinverstöße russischer Soldaten immer härter bestraft. So würden Soldaten wegen Trunkenheit in Erdlöcher gesteckt - oder auch, weil sie ihren Vertrag mit der Armee kündigen wollen.

Russland behauptet, ukrainische Truppen in der umkämpften Stadt Bachmut bald komplett abschneiden zu können. Ein ukrainischer Armeesprecher widerspricht: Es gebe inzwischen sogar mehr als eine Nachschublinie. Die Russen bissen sich die Zähne aus.