Barcelona

Spanische Medien sprechen von einer historischen Wahl: Mit hauchdünner Mehrheit wählt das Regionalparlament Kataloniens Salvador Illa zum Ministerpräsidenten. Doch ein ganz anderer Mann sorgt heute in Barcelona für Aufsehen: Carles Puigdemont kam, sah und verschwand.

Der katalanische Separatistenführer Puigdemont verlässt nach Jahren sein Exil und tritt in Barcelona vor Anhängern auf - obwohl ihm die Verhaftung droht. Nach einem umjubelten Auftritt taucht er unter. Die Polizei fahndet fieberhaft nach ihm - und nimmt Berichten zufolge dabei einen ihrer Kollegen fest.

In Barcelona konstituiert sich die neue Regionalregierung - und der Separatistenführer Puigdemont kehrt dazu aus dem Exil zurück. Seine Partei stützt in Madrid Ministerpräsident Sanchez. Dies könnte auf der Kippe stehen, falls der gegen Puigdemont bestehende Haftbefehl vollstreckt wird.

Wirtschaftlich sind spanische Urlaubsregionen auf die Tourismusbranche angewiesen. Zugleich sind die Einheimischen sauer über knappen Wohnraum und steigende Lebenshaltungskosten - bei relativ niedrigen Gehältern. Am Abend werden auf Mallorca wieder Tausende von ihnen protestieren.

In Barcelona und anderen spanischen Orten klagen die Bewohner über die massiven Belastungen durch Touristen. Die katalanische Hauptstadt plant jetzt eine "deutliche" Erhöhung der Steuer für Kreuzfahrtreisende. Noch liegt diese für Kurzzeitbesucher bei gerade einmal sieben Euro.

Der Tourismus läuft auf Hochtouren und schiebt Spaniens Wirtschaft spürbar an. Doch ein wachsender Teil der Bevölkerung klagt über steigende Mieten, Umweltbelastungen und Wassermangel durch die Millionen von Besuchern. In Barcelona bekommen Touristen den Unmut am eigenen Leib zu spüren.

Nach Madrid und Barcelona gibt es im spanischen Málaga die meisten Ferienwohnungen. Auch hier regt sich jetzt wütender Protest gegen Massentourismus, hohe Mieten und die Vertreibung der Bürger aus ihrer eigenen Stadt.

Staus, Überfüllung, Wassermangel: Massentourismus macht vielen Metropolen Spaniens immer mehr zu schaffen. Nach zahlreichen Protesten zieht Barcelona nun die Konsequenz: Bestehende Lizenzen für Ferienwohnungen werden ab 2029 nicht mehr verlängert. Das soll zumindest das Problem der Wohnungsnot lindern.

Shakira darf aufatmen. Ein Gericht in Barcelona stellt das Verfahren gegen die Popsängerin wegen Steuerhinterziehung ein. Damit ist der Streit zwischen dem Popstar und der spanischen Justiz vom Tisch.