Panorama

Vor allem Drogenhandel betrieben Deutsche Ermittler schalten Handelsplattform im Darknet ab

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Auf der Plattform seien unter anderem Amphetamine gehandelt worden, heißt es in der Erklärung des BKA.

Auf der Plattform seien unter anderem Amphetamine gehandelt worden, heißt es in der Erklärung des BKA.

(Foto: picture alliance/dpa/BKA)

Der Administrator sitzt in Spanien, die Server stehen in den Niederlanden, Moderatoren etwa in Schweden, kurzum: die Handelsplattform Archetyp Market ist über Europa verstreut. In einer koordinierten Aktion können Ermittler das Portal nun abschalten und zahlreiche Personen festnehmen.

Deutsche Ermittler haben in einer international koordinierten Aktion eine der größten und am längsten bestehenden kriminellen Handelsplattformen im sogenannten Darknet abgeschaltet. Wie das Bundeskriminalamt in Wiesbaden und die Generalstaatsanwaltschaft Frankfurt am Main mitteilten, wurden auf der Plattform namens Archetyp Market vor allem Drogen gehandelt. Der dabei erzielte Gesamtumsatz lag demnach bei mindestens 250 Millionen Euro. Zuletzt gab es dort rund 612.000 Kundenkonten und 3200 Verkäufer.

Insgesamt waren bei der Aktion in den vergangenen Tagen nach Angaben der Ermittler mehr als 300 Beamte bei 25 Durchsuchungen in mehreren EU-Staaten im Einsatz. Ein mutmaßlicher Administrator der Plattform, ein 30-jähriger Deutscher, wurde am Mittwoch an seinem Wohnsitz in spanischen Barcelona festgenommen. Die für den Betrieb genutzte Serverinfrastruktur wurde in einem Rechenzentrum in den Niederlanden von der Polizei abgeschaltet.

Weitere Razzien unter anderem bei mutmaßlichen Moderatoren und Verkäufern fanden demnach in Rumänien, Schweden und Deutschland statt. Hierzulande handelte es sich um Objekte in Niedersachsen, Hessen, Nordrhein-Westfalen und Baden-Württemberg. In Schweden wurden sieben weitere Beschuldigte festgenommen. Insgesamt beschlagnahmten die Ermittler unter anderem dutzende Mobiltelefone, Computer, Datenträger und Vermögen im Wert von 7,8 Millionen Euro. Die Geräte und Daten werden für weitere Ermittlungen ausgewertet.

Quelle: ntv.de, als/AFP

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